Singapur 2016

von Nicola

Asien zählte bisher nicht gerade zu unseren bevorzugten Reisezielen. Das mag für viele unverständlich sein, aber es zog uns so gar nicht in diese Region. Um es aber langsam einmal anzutesten beschlossen wir 2016, auf der Rückreise aus Sydney, ein paar Tage in Singapur zu verbringen. Asien für Anfänger 😉

Wir hatten gerade unseren ältesten Sohn nach Australien begleitet, der dort nach dem Abitur für einige Monate arbeiten wird. Nach einem tränenreichen Abschied in Sydney – es ist halt schwer sein Kind am anderen Ende der Welt zurückzulassen – landeten wir nach 8 Stunden Flug mit Quantas in Singapur.


Allgemeines

Ankunft

Schon den Flughafen Changi könnte man als erste Sehenswürdigkeit von Singapur erwähnen. Zwei Kinos, ein Swimmingpool und ein Schmetterlingsgehege sowie tolle Bepflanzungen machen ihn zu einem Flughafen der anderen Art.

Nicht umsonst hat er seit seiner Eröffnung 1981 hunderte Auszeichnungen eingeheimst. Also hier fällt es wirklich nicht schwer sich auch ein paar Stunden mehr Warterei zu vertreiben. Das mussten wir aber nicht und somit ging es nach der Landung und Immigration direkt mit dem Taxi zum Hotel.


Vom Flughafen in die Stadtmitte

Der Changi Airport liegt auf dem östlichen Zipfel Singapurs und ist ca. 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Taxifahren ist in Singapur einfach und günstig und daher die bequemste Option, um vom Flughafen zum Hotel zu gelangen. Einfach der Beschilderung zum Taxistand folgen und schon kann es losgehen.

Die Fahrt kostet je nach Entfernung zwischen 25 und 35 SGD (Singapurdollar), das sind um die 15 bis 25 Euro. Der Verkehr in Singapur fließt meistens hervorragend, so dass man in 20-30 Minuten am Hotel ist.

Auch innerhalb des Stadtzentrums ist Taxifahren eine komfortable Möglichkeit von A nach B zu kommen. Freie Taxis kann man überall vom Straßenrand heran winken. Das funktioniert in der Regel bestens. Ansonsten findet man Taxis an Malls oder Hotels in Hülle und Fülle.

Alternativ gibt es die sehr gut ausgebaute U-Bahn, die MRT. Hierzu kann ich aber keine Erfahrungen beisteuern, da wir entweder Taxi gefahren oder zu Fuß gegangen sind.


Parkroyal On Pickering Hotel

Wir fuhren also mit dem Taxi zu unserem ersten Hotel, in dem wir für 3 Nächte gebucht hatten. Das Parkroyal On Pickering liegt zentral im Business District in unmittelbarer Nähe zu Chinatown. Gebucht hatten wir ein Zimmer mit Zugang zum Orchid Club in der 16. Etage.

Preislich ein wenig höher aber die vielen Vorzüge wogen diesen Preisunterschied unserer Meinung nach auf alle Fälle auf. So konnte man bei herrlichem Blick auf Singapur den Tag in ruhiger Clubatmosphäre mit einem hervorragendem Frühstück starten.

Des weiteren beinhaltete der Club Zugang Afternoon-Tea, Essen und Cocktails am Abend, Gratis-Wäscheservice für 2 Teile pro Tag, alle alkoholfreien Getränke der Mini-Bar und Late-Check-Out, wenn verfügbar.

Das Hotel ist sowohl außen als auch innen absolut sehenswert und übertrifft das Marina Bay Sands, in dem wir die letzten 2 Nächte waren um ein Vielfaches. Um es vorweg zu nehmen das Marina Sands Bay lohnt einzig aus dem Grund, um an und in den fraglos sagenhaften Pool zu gelangen. Ansonsten muss man dort nicht hin.


Das Parkroyal On Pickering besticht mit einer modernen und gleichzeitig sehr grünen Architektur. Die Zimmer sind liebevoll modern gestaltet. Die Betten eine wahre Pracht an Bequemlichkeit und das Personal ist herzlich ohne dabei übertrieben zu wirken.

Alle paar Etagen liegen sogenannte Himmelsgärten mit einer tropischen Pflanzenpracht. Aber seht selbst …


Klima

In Singapur herrscht das ganze Jahr über tropisches Klima. Das bedeutet eine ständige ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit mit viel Regen und hohem Gewitterrisiko. Damit erscheint Singapur auf den ersten Blick vielleicht nicht als das ideale Reiseziel für Sonnenhungrige. Doch so konstant der Regen hier ist, sind es auch die sommerlich warmen Temperaturen von 25 – 33 Grad.

Das Kofferpacken für Singapur ist daher schnell erledigt. T-Shirts und kurze Hosen gehen immer! Die in Europa herrschenden vier Jahreszeiten gibt es hier nicht, das Jahr in Singapur unterteilt sich lediglich in Regen- und Trockenzeiten.

Wobei trocken nicht bedeutet, das es gar nicht regnet. Aber der Regen ist immer warm 😉 Außer am ersten Abend, wo wir sehr kaputt waren, hat uns das Wetter hier weit aus weniger gestresst als im Sommer in Florida.


Tag 1

Wir waren erst gegen frühen Abend im Hotel und so beschlossen wir es für heute bei einem Abstecher in die nähere Umgebung zu belassen. Gleich um die Ecke des Hotels fing Chinatown an und so erkundeten wir diese Ecke Singapurs an unserem ersten Abend.


Chinatown

Das Zentrum von Chinatown besteht aus lebhaften Gassen und Shops für chinesische Waren. Hier findest du alles. Vom chinesischen Stempel, über Seidenklamotten, Lampions bis hin zu Läden für chinesische Medizin. Und natürlich eine Vielzahl von Restaurants, in denen man lecker und zudem noch preiswert essen kann.

Wenn man weiterschlendert kann man in Chinatown aber auch das Chinatown Heritage Center besuchen. Ein nettes Museum, das von der Geschichte der chinesischen Einwanderer in den 50er Jahren erzählt.

Hier findet man zudem den indischen Sri Mariamman Tempel – Singapurs ältester Hindu Tempel. Ein sehr prunkvoller Bau, indem eine sehr seltene buddhistische Reliquie aus Myanmar zu bestaunen ist.


Wir beließen es für heute bei den quirligen Gassen und hielten aufgrund der vorherrschenden Wetterverhältnisse auch nicht allzu lange durch. Der Tag war lang und emotional. Zudem machte uns die hohe Luftfeuchtigkeit fertig. Also ab unter die kühlende Dusche im Hotel und den Abend ausklingen lassen.


Tag 2

Hop on Hop off Tour

Am nächsten Tag sind wir nach dem Frühstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Hotels zu einer der Hop on Hop off – Busstationen gegangen. So eine Tour, teils sogar mit unterschiedlichen Routen, ist eine komfortable Möglichkeit, um eine Stadt zu erkunden.

Wie der Name schon sagt kann man an diversen Haltestellen ein- uns aussteigen wie es einem gefällt. Über Kopfhörer, die bei Kauf der Tickets ausgehändigt werden, erhält man interessante Infos zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten und die jeweilige Stadt. Das Ticket gilt ab Kauf je nach gewählter Kategorie 24 oder 48 Stunden.

Oftmals sind noch ein paar Extras, wie Bootsfahrten mit inbegriffen. In der Regel fahren wir die Routen einmal komplett durch und erkunden das für uns Interessante in den Folgetagen. Eine der Haltestellen in Singapur ist die Suntec Mall. Hier kreuzen sich auch alle Hop on Hop off Routen, also ideal zum Umsteigen.


Suntec City – Suntec Mall 

Konzipiert als Stadt in der Stadt besteht Suntec City aus fünf Türmen. Vier davon haben 45 Stockwerke, der fünfte doch tatsächlich nur 18. Neben dem Shoppingparadies Suntec Mall mit an die 200 Geschäften beherbergen die Tower Ausstellungsflächen und Büros.

Die Türme sind aufgrund ihrer stattlichen Größe weithin in Singapur zu sehen. Wir nutzten den Stopp hier für eine kleine Stärkung in einem netten kleinen Cafe gleich am Eingang der Haltestation. Danach bummelten wir bei der Gelegenheit auch ein wenig durch die Mall und zum Fountain of Wealth.


Fountain of Wealth – Springbrunnen des Reichtum

Hierbei handelt es sich um den größten Springbrunnen der Welt. Seit 1998 ist er im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. All abendlich findet hier eine Licht- und Wassershow mit passender Musik statt, die wirklich sehenswert sein soll.

Wir haben es leider abends nicht noch einmal hierher geschafft. Außerhalb der Show haben Besucher die Möglichkeit einmal um den Brunnen zu gehen und die Hand hinein zu halten, was Glück bringen soll. Er wurde nach den Feng Shui Prinzip konstruiert und ist von den fünf Towern umgeben, die wie die Finger und der Daumen einer linken Hand aus dem Boden ragen.

Der Brunnen selber symbolisiert den Ring in der Handfläche der Hand und soll die Beibehaltung des Reichtums gewährleisten. In der chinesischen Kultur symbolisiert Wasser Leben und Reichtum.


Wir stiegen dann wieder in den nächsten Hop on Hop off Bus und es ging weiter Richtung Little India.


Little India

Wir selber waren noch nie in Indien, aber in diesem Stadtteil konnte man einen annähernden Eindruck darüber gewinnen, wie Indien wohl sein mag. Kleine bunte Geschäfte, überall riecht es nach leckeren Gewürzen und die Klänge aus den hinduistischen Tempeln sind auch auf den Straßen zu hören.

Genau wie Chinatown kann man Little India mit seinen Highlights zu Fuß erkunden. Da wäre zum Beispiel der Sri Veeramakaliamman Tempel, einer der ältesten und auch schönsten Hindu-Tempel in Singapur. Besonders interessant sind die vielen kleinen Statuen auf dem Dach.  

Sehr sehenswert ist auch das House of Tan Teng Niah. Hierbei handelt es sich um eine Villa, die ein chinesischer Geschäftsmann zu Beginn des letzten Jahrhunderts für seine Frau gebaut hat. Er war einer der wenigen nicht aus Indien stammenden Bewohner dieses Viertels. Das Haus mit der Adresse 37 Kerbau Road ist kaum zu verfehlen, strahlt es doch in leuchtend bunten Farben.


Und natürlich gibt es auch in diesem Viertel eine Shoppingmall. Die Little India Arcade. Hier bekommt man einen wirklich authentischen Eindruck des indischen Lebens. Es ist laut, voll bunt und schillernd. Fremdartige Gerüche an jeder Ecke, Kitsch, Handarbeiten, Henna-Tattoo, Kleidung oder Souvenirs, hier ist viel zu entdecken und natürlich auch zu kaufen.


Sentosa Island

Wieder zurück an der Suntec Mall beschlossen wir das Busticket auszunutzen und gleich noch einen Abstecher nach Sentosa Island zu machen. Hierfür gab es eine 4. Buslinie, die im Preis inbegriffen war.

Kein typischer Doppeldecker Sightseeing Bus, sondern ein wirklich komfortabler Reisebus, der auch ohne Stopps direkt nach Sentosa durchfuhr. Die Insel Sentosa diente ursprünglich dazu Singapur zu verteidigen und ist heute sozusagen die Freizeitinsel von Singapur.

Laut Reiseführern eine der Hauptattraktionen für Touristen. Leider schüttete es wie aus Kübeln als wir auf Sentosa ankamen, so dass wir zu dem Teil der Insel, der uns in erster Linie interessierte hätte, gar nicht gekommen sind. Es soll dort schöne Strände, tolle Hotels und nette Restaurants geben.


Der andere Teil besteht aus allen nur erdenklichen Bespaßungsparks- und Studios, wie bspw. die Universal Studios. Natürlich gibt es auch hier ein Shoppingcenter und diverse Restaurants.

Unser war das hier absolut nicht und da auch keine Wetterbesserung in Sicht war sind wir mit dem nächsten Bus wieder zurück zur Suntec Mall gefahren und von dort mit einer anderen Route Richtung Hotel.


Tag 3

Orchard Road

Nachdem wir am Vortag mit dem Hop on Hop off Bus die Orchard Road – die Shoppingstraße Singapurs schlechthin – schon einmal abgefahren waren, beschlossen wir diese heute zu Fuß genauer zu erforschen.

„Das Geratter und Gezirpe der elektronischen Einkaufskassen halten viele für die heimliche Nationalhymne des Stadtstaats“ – lasen wir zumindest im Vorwege unserer Reise in einem Artikel über Singapur.

Und wenn wir da auch noch dachten, naja das ist dann wohl  doch schon leicht überzogen, wurden wir vor Ort schnell eines Besseren belehrt. Es ist der absolute Wahnsinn.

Allein mindestens 30 Einkaufszentren mit zig Kaufhäusern und Hunderten von Einzelhandelsgeschäften liegen entlang der Orchard Road. Dazwischen ist die Straße gesäumt von Restaurants jeder Geschmacksart und Hotels berühmter Ketten. Alles geballt in nur einer Straße!

Wir liefen die Orchard Road ein wenig auf und ab, waren aber bald erschlagen von dem Angebot. Nach drei Stunden, platten Füßen und Tropenhitze im Wechsel mit tiefgekühlten Läden hatten wir genug von diesem Shoppingwahnsinn und machten uns auf den Rückweg zum Hotel.


Waren wir hin noch zu Fuß und mit dem Bus gekommen, nahmen wir uns jetzt ein Taxi.


Chillen am Pool

Den Nachmittag verbrachten wir im Wellnessbereich des Hotels mit Außenpool, Fitnesstudio (das ließen wir natürlich links liegen, haben schließlich Urlaub 😉 ) und einem 300m langen Gartenpfad in luftiger Höhe.

Der Poolbereich ist zwar eher klein gehalten aber die Lage des Pools ist sehr imposant und die Lounge-Möbel der Knaller. Hier kann man es zwischen den Sightseeing-Touren wahrlich gut aushalten.


Clarke Quay und Boat Quay

Fußläufig zu unserem Hotel befanden sich der Clarke Quay und Boat Quay. Nachdem wir im Orchid Club lecker gegessen hatten erkundeten wir diese am Singapur River gelegenen Nightlife Hotspots.

Am Clarke Quay direkt am River wird am Abend kräftig gefeiert. Hier ist alles vertreten was zum Feiern benötigt wird, von Restaurants, Bars, Kneipen mit Live-Musik bis hin zu Clubs mit jeglicher Musikrichtung.

Boat Quay, ein historischer Kai am Südufer des Singapur River, ist eher gemütlich und stilvoll. Hier wurde in den 90er Jahren eine hübsche Fußgängerzone mit Restaurants, Cafés und Geschäften angelegt. In den hiesigen Bars treffen sich viele Einheimische, die in der nahe gelegenen Börse arbeiten, auf ein After Work Bier- oder Cocktail.

Die Restaurants und Bars sind in ehemaligen Geschäftshäusern und Lagerhäusern untergebracht. Zu Fuß liegen beide Komplexe keine 10 Minuten auseinander und zusätzlich gibt es am Abend ein Boot, das auf dem Singapur River zwischen Clark und Boat Quay hin und her pendelt.

Schnell ist man angesteckt von der tollen Stimmung hier und kann nett sitzend den einen oder anderen Drink mit Blick auf den bunt beleuchteten River genießen. Ein Großteil des Gebietes ist mit hohen Dächern überspannt, so dass auch die Regenschauer nicht zu einem Aufbruch führen müssen.

Wir tranken hier unter anderem unseren ersten Singapur Sling. Eigentlich wollten wir diesen aufgrund eines Tipps unseres Nachbarn in der Long Bar vom Raffles Hotel trinken.


Dort, wo der Drink um 1915 entstanden sein soll und heute noch als Signature Drink (Aushängeschild) gilt und man noch immer die Erdnussschalen der mitservierten Nüsse einfach auf den Boden schmeißt.

Unser Barkeeper hier hatte vielleicht einen schlechten Tag oder es ist einfach nicht unser Geschmack, der Sling schmeckte jedenfalls scheußlich – wie pures Bonbonwasser. Wahrscheinlich hätten wir ihn noch einmal an der Long Bar im Raffles testen sollen, aber dieser Eindruck hier hielt uns irgendwie davon ab. Vielleicht beim nächsten Besuch


Tag 4

Hello Bay District

Heute stand unser Umzug ins Marina Sands Bay im Bay District von Singapur an. Natürlich wollten wir, wie wahrscheinlich alle Singapurneulinge, unbedingt dieses Hotel und vor allem den atemberaubenden Pool sehen und erleben.

Um den Pool besuchen zu können, muss man mindestens eine Nacht in dem Hotel verbringen, als Tagesgast hat man keine Chance dahin zu gelangen.

Was sich im Nachhinein als großen Glück herausstellen sollte ließ unsere Urlaubskasse bei der Reiseplanung keine 5 Nächte im Marina Sands Bay zu, aber dazu später.

Wir checkten nach nach dem Frühstück also aus und fuhren per Taxi ins Marina Sands Bay.


Marina Sands Bay

Seit seiner Eröffnung 2010 hat sich das Marina Sands Bay zu dem Wahrzeichen Singapurs entwickelt. Kein Wunder, ist der Bau doch ziemlich beeindruckend. 3 Tower mit je 55 Stockwerken sind in einer luftigen Höhe von fast 200 Metern mit einem 340 Meter langen Dachgarten (Skypark ) verbunden und bieten 2561 Zimmern Platz.

Beim Betreten empfängt Einen ein riesiger, überdimensionierter Lobbybereich mit Rezeptionen und Restaurants. Hier geht es zu wie in einer Bahnhofshalle – ein unglaubliches Treiben. Erstaunlich wie zügig, trotz der Menschenmengen, der Check-In ging.


Der Komplex verfügt neben dem Hotel über ein Casino, einem Konferenz- und Ausstellungszentrum, der riesigen Shoppingmall Shoppes of Marina Sands Bay, einem Kunst- und Wissenschaftsmuseum, zwei Theatersälen, diversen Restaurants, zwei schwimmenden Pavillons und im 6.Stock einem direkten Zugang zu den Gardens by the Bay.


Zimmer

Bei den Zimmern hat man die Wahl zwischen verschiedenen Kategorien. Wer nur zwecks Poolbesuch hier übernachten möchte, der ist wahrscheinlich mit dem günstigsten Zimmer am besten beraten. Diese haben jedoch kaum Aussicht.

Zimmer mit Aussicht fangen so ab 19. Etage an und kosten ein wenig mehr. Diese Aussichten sind allerdings den Mehrpreis auch wert. Man kann hier zwischen Hafenblick und Stadtblick wählen, wobei wir den Stadtblick eindeutig spektakulärer fanden.

Durch die raumhohen Fenster hat man einen grandiosen Blick und gerade abends, wenn alles beleuchtet ist und die Laserlichtshow auf dieser Seite stattfindet ist es bombastisch. Wer dann noch etwas oben drauf legen will kann ein Club Zimmer oder gar eine Suite buchen.


Unser Zimmer lag in der 32. Etage von Tower 2, mit Blick auf die Stadt. Fantastisch! Das Zimmer war sehr großzügig geschnitten und mit allem Komfort versehen. Die Einrichtung hatte allerdings schon deutliche Abnutzungserscheinungen und entsprach daher nicht so ganz der Sterne- und Preiskategorie. Es ist zwar Meckern auf höchstem Niveau, aber bei den Preisen kann man doch mehr erwarten und dementsprechend waren wir etwas enttäuscht.

Im Nachhinein gesehen wäre der Aufpreis von 100-200 EUR je Nacht für ein Clubzimmer wohl gar nicht so verkehrt gewesen. Wie im ersten Hotel bekommt man dann Zugang zur Club Lounge und damit kostenfreies Frühstück, Gebäck, alkoholfreie Getränke über den ganzen Tag und von 17:00-19:00 Uhr kleine Häppchen, Cocktails und andere alkoholische Getränke.

Allein das Frühstück hätte den Aufpreis fast wettmachen, da dieses 80$ plus Steuern und Trinkgeld für 2 Personen kostet! Genießt man dann noch den einen oder anderen Cocktail zwischendurch – Alkohol ist ein sehr teures Vergnügen in Singapur – man hat den Preis dicke wieder drin.

Wir haben uns am ersten Morgen das Frühstücksbuffet im Rise Restaurant gegönnt. Es liegt im Lobbybereich von Tower 1 und es war ziemlich trubelig, so dass man Glück brauchte um einen guten Platz zu bekommen. Was die Vielfältigkeit der Speisen angeht blieben keine Wünsche offen. Es gab einfach alles, von warm bis kalt, von europäisch über amerikanisch, afrikanisch bis zum asiatischen. Das übertrieben viele passte ganz gut zum übertriebenen Preis.

Hier hätte einmal mehr ein Club Zimmer mit Zugang zur Club Lounge seine Vorzüge gezeigt.

Nichts zu meckern hingegen gab es dann beim Sky Park, den wir uns nach dem Einchecken natürlich gleich einmal anschauten.


Sky Park

Der vom Architekten Moshe Safdie entworfene Sky Park scheint wie ein Boot oder Raumschiff über den drei Hoteltowern zu schweben. Der Park ist 1,2 Hektar groß und hätte damit Platz für mehr als vier A380 Jets.

Außer dem sagenhaften 146 Meter langen Infinity Pool gehören tolle Gärten, Restaurants, Bars und ein Observation Deck zum Sky Park. Der Pool ist der größte und höchste Infinity-Pool der Welt und ist nur für Hotelgäste zugänglich.


Man benötigt eine Zimmerkarte, um mit dem Fahrstuhl in die Pooletage zu fahren und muss dort erneut mit der Karte durch eine Schranke. Das Observation Deck hingegen ist auch für Besucher zugänglich, von hier hat man einen herrlichen Rundum-Blick auf die Bay Area.


Fazit Marina Sands Bay

Das Marina Sands Bay ist ein gigantischer Bau, der in der Bay Area von Singapur thront. Von weitem und aussen sicherlich weit aus spektakulärer als von innen. Da gibt es, gerade auch in Singapur, wesentlich schönere und außergewöhnlichere Hotels.

Doch mit einem besticht dieses Hotel eindeutig und das ist der sagenhafte Infinity Pool. Wer es einrichten kann sollte sich dieses Erlebnis bei einem Singapur Aufenthalt nicht entgehen lassen. Eine Nacht reicht dafür vollkommen aus.

Das Resort und die Bay Area hatten aber noch weit aus mehr zu bieten als Hotel und Pool und so gingen wir, da auch reichlich hungrig mittlerweile, erst einmal in die Shoppingmall – SoMSB. Auf dem Weg dorthin kommt man sowohl am zum Resort gehörenden Theater als auch Casino vorbei.


Shoppes of Marina Sands Bay

Da es in Singapur wohl keinen Stadtteil oder längere Straße ohne ein Shoppingcenter gibt war natürlich auch hier eines zu finden – und das nicht zu klein 😉

War uns die Tage vorher schon mehrfach aufgefallen wie extrem sauber Singapur ist, setzte die Mall hier dem ganzen noch die Krone auf. Fast schon steril wirkte es hier, alles glänzt wie poliert und man findet Luxuslabel über Luxuslabel.

Kurzfristig hatten wir Bedenken hier etwas Bezahlbares zum Essen zu finden, waren die ersten Restaurants, die uns über den Weg liefen, doch allesamt gehobene Sterneküche. Wir fanden dann in der untersten Etage aber einen ausgedehnten Foodcourt mit netten Restaurants und normalen Preisen.

Ebenfalls auf der untersten Etage verläuft ein Kanal auf ganzer Länge durch den Einkaufsbereich, auf dem sogenannte Sampan-Fahrten für Gäste angeboten werden. Was in Venedig die Gondelfahrten sind, sind in Asien die Fahrten mit dem Sampan, einem flachen breiten Ruderboot.

Fazit zum SoMSB – zum Bummeln, Essen gehen und um an die Bay zu kommen bestens geeignet. Zum Einkaufen selber bedarf es schon eines gewissen Kontostandes und einer Platinkreditkarte.

Wer zuletzt genannte Voraussetzungen erfüllt kann einen Abstecher zu Louis Vuitton machen. Der Glaspavillon des französischen Luxuslabels schwimmt in der Marina Bay und ist über einen Unterwassertunnel oder über eine Außentreppe zugänglich.


Wenn man das SoMSB verlässt befindet man sich direkt an der schönen Marina Bay Waterfront. Gleich am Ausgang steht ein futuristisches Gebäude – die Lotusblüte.


Lotusblüte

In diesem – vom Architekten Moshe Safdie designten – Gebäude, welches an eine Lotusblume erinnert, ist das Art Science Museum auf gut 50.000 Quadratmetern beheimatet.


Neben fest installierten Ausstellungen findet interessante, wechselnde Ausstellungen wie bspw. Werke von Andy Warhol oder eine Ausstellung über die Titanic.


Helix Brücke

Um vom MSB Komplex in die Bay Area auf der anderen Seite des Rivers zu gelangen überquert man am besten die Helix Brücke. Diese in ihrer Architektur weltweit einmalige Brücke ist knapp 300m lang und dem menschlichen DNA- Strang nachempfunden.

Sie besteht aus 2 Bögen, die sich spiralförmig gegeneinander laufend über den Singapore River schwingen. Durch die im äußeren Bogen eingebauten LED Lichter ist die Helix-Brücke gerade bei Dunkelheit ein echter Hingucker.


Hat man die Brücke überquert befindet man sich fast schon auf einem Teilstück des hier jährlich stattfindenden Formel Eins Rennen.


Formel Eins Kurs

Da ein Wochenende später das Singapur-Rennen stattfand, konnten wir hier live sehen, wie die ganzen Tribünen aufgebaut und die Strecke präpariert wurde.

Irgendwie immer wieder interessant zu sehen, wie aus normalen Straßen und Stadtgebieten ein Formel eins Parcour entsteht. In Monaco vor ein paar Jahren hatten wir dieses Vorspektakel ja auch schon einmal in Augenschein nehmen können.


Dieser Abschnitt hier durch die Marina Bay Area ist bei dem Nachtrennen natürlich ein Highlight der Strecke.


Marina Bay Area

Hier an der Bay gegenüber dem MSB gibt es viele nette Lokale, in denen man lecker essen kann. Wir waren im SUPPLY & DEMAND Esplanade, einem Italiener mit toller Rooftop Bar an der Marina Bay Waterfront.

Es machte den Anschein, dass viele Einheimische hier ihren Feierabend begannen – einfach eine nette Atmosphäre. Bei leckerer Pizza und hervorragenden Cocktails hatten wir von der Dachterrasse aus einen grandiosen Blick auf die beleuchtete Bay und die allabendlich um 20:00 Uhr stattfindende Lasershow.

Und trotz der 1a Lage waren die Preise sehr human – teuer halt nur die Cocktails. Nach dem Essen sind wir noch ein Teil der sich über 3,5 Kilometer um die Marina Bay erstreckende Promenade entlang geschlendert.

Neben Singapurs beeindruckender Architektur haben wir das die Stadt bewachende Merlion-Wahrzeichen bestaunt.


Merlion

Singapur heißt übersetzt Löwenstadt (Singha für Löwe und Pura für Stadt). Das Merlion- Wahrzeichen besteht aus einem Fischkörper mit Löwenkopf. Der Fischkörper soll die Verbundenheit Singapurs zum Meer symbolisieren und der Löwenkopf steht für Stärke. 

Ihr findet diese beeindruckende, wasserspeiende 8,60 Meter hohe Statue im Merlion Park vor dem Fullerton Hotel, wo es mit Blick auf die Bay steht.


Tag 5

Am nächsten Tag ging es, nach dem bereits erwähnten feudal teuren Frühstück, auf die andere Seite des Marina Sands Bay. Dort liegt der Gardens by the Bay.


Gardens by the Bay

Die moderne Parkanlage ist nach dem Botanischen Garten die zweitgrößte Gartenanlage Singapurs. Diese grüne Oase erstreckt sich auf knapp über 100 Hektar und umfasst drei unterschiedliche Bereiche – Bay South Garden, Bay East Garden und Bay Central Garden.

In diesem teilweise futuristisch anmutenden Gebiet kann man allein mit den Hauptattraktionen wahrscheinlich mehrere Urlaubstage füllen. Unter anderem finden sich hier drei überdimensionale Gewächshäuser.


Gewächshäuser der Superlative

Während die Parkanlage Gardens by the Bay an sich täglich von 5:00 Uhr morgens bis 2:00 Uhr nachts kostenlos zu besichtigen ist, sind die einzelnen Gewächshäuser kostenpflichtig und haben abweichende Öffnungszeiten.


Flower Dome

Der erste Gewächshaus, der Flower Dome, ist knapp 1,3 Hektar groß und verfügt mit Pflanzen aus dem Mittelmeerraum über ein gemäßigtes Klima. Diese grüne Oase ist seit 2005 im Guinness Buch der Weltrekorde als größtes Gewächshaus der Welt zu finden. Tolle tausendjährige Olivenbäume und prachtvolle Magnolien und Orchideen lassen nicht nur Gartenfreunde staunen.


Floral Fantasy

Das zweite Gewächshäuser, das Floral Fantasy, befasst sich in vier verschiedenen Zonen mit den Themen Geschichte, Märchen und Fantasie. Blumen, Kunst und moderne Technologie vereinen sich hier zu einem fantastischen märchenhaften Erlebnis.


Cloud Forest

Das dritte Gewächshäuser, das Cloud Forest, erwartet die Besucher mit einer feucht-kühlen Berglandschaft. Den Mittelpunkt bildet ein künstlicher Nebelberg samt 35-Meter-Wasserfall.

Dummerweise verschoben wir eine Besichtigung der Gewächshäuser auf später am Tag um erst einmal das Parkgelände und die Supertrees zu besichtigen. Die beachtlichen Temperaturen zwangen uns dann aber quasi zurück zum Hotelpool, so dass eine Besichtigung schweren Herzens flach fiel.


Supertrees

Die sogenannten Supertrees sind 25 bis 50 Meter hohe Konstruktionen aus Stahl und Beton und erinnern an Mammutbäume. Sie wurden vertikal bepflanzt, so dass irgendwann das gesamte Gerüst überwuchert sein wird.

Sie dienen als Belüftungsschächte für die Gewächshäuser, als Regenwasserspeicher und teilweise auch als Stromlieferanten. 11 dieser Superbäume sind mit Solarzellen ausgestattet.

Eine Brücke mit Plattformen, der OCBC Skywalk, verbindet die beiden höchsten Bäume miteinander und bietet einen perfekten Ausblick auf die futuristische Parklandschaft. Wie die Gewächshäuser kostet auch der Skywalk Eintritt.


Nicht gerade höhentauglich ließen wir Skywalk Skywalk sein und begnügten uns mit einem Blick von oben von der Brücke, die das Hotel mit der Parkanlage verbindet 😉


Chillout am Pool

Den Nachmittag haben wir dann chillig am und im Pool verbracht. Hierzu gibt es gar nicht viel zu schreiben, die Fotos sagen alles 🙂

Schon verrückt auf Höhe der Dächer der benachbarten Häuser ein Bad zu genießen.


Supertrees Lichtshow

Ab Abend sind wir dann noch einmal zurück zu den Supertrees um uns die 15 minütige Lichtshow anzusehen, welche die Supertrees in bunte Farben taucht und wirklich schön und beeindruckend ist.



Fazit

Ein weiteres Mal Singapur wird es sicher geben. Da wir ganz stark vor haben Australien noch einmal einen längeren Besuch abzustatten, bietet es sich als Stop-Over hervorragend an.

Wir haben uns in Singapur auf Anhieb wohl gefühlt. Es ist eindeutig die sauberste Stadt die wir bis dato kennengelernt haben und vieles wirkt hier nicht so extrem künstlich wie bspw. in Dubai. Das Neue passt perfekt mit dem traditionellen Alten zusammen und harmoniert gut.

Klar kann man wahrscheinlich nicht behaupten schon einmal so richtig in Asien gewesen zu sein, wenn man nur Singapur kennt. Für uns, die es nie so in diese Richtung gezogen hatte war es aber ein guter Einstieg und vielleicht geht es demnächst ja auch einmal einen Schritt weiter 🙂

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