Paris | 2018 | Featured Image

Paris 2018

von Nicola

Allgemeines

Anreise

Nach einigen Irrungen und Wirrungen war es tatsächlich geschafft – wir flogen für 3 Nächte nach Paris. Wir, das waren dieses Mal neben uns unsere zwei Söhne mit ihren Freundinnen. Und auch wenn wir es lieben allein unterwegs zu sein, in dieser Konstellation würden wir es jederzeit wieder machen. Es war ein richtig cooler Städtetrip.

Am 2. August ging es los. Mit Eurowings um 6:45 Uhr von Hamburg nach Paris. Wiiie, waaaas, warum so früüüüh – war ja klar dass das nicht die Zeit der Jugend war. Aber schließlich ist Paris groß und man will ja möglichst viel sehen an so einem verlängerten Wochenende.

So landeten wir pünktlich um 8:15 Uhr in Paris und hatten noch einen vollen Tag vor uns.


Unterwegs in Paris

Neben den eigenen Füßen ist die Metro eindeutig das beste Fortbewegungsmittel in Paris. Nach gründlicher Recherche im Vorwege hatte ich mich dazu entschieden, jeden von uns mit einer Wochenkarte, dem Pass Navigo Decouverte, auszustatten.

Das ist die deutlich günstigere Alternative zu den überall im Netz angepriesenen Touristentickets. Hierbei handelt es sich sozusagen um die Wochenkarte der Einheimischen. Diese erwirbt man bspw. direkt am Info-Ticketschalter der Flughafenstation. An den normalen Fahrkartenautomaten bekommt man sie nicht.

Die Karte kostete pro Person 22,80 EUR plus einmalig 5 EUR für die erstmalige Ausstellung. Sie ist auf Lebenszeit gültig und kann bei jedem weiteren Parisbesuch neu aufgeladen werden. Wenn man bedenkt, dass schon eine einfache Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt bei über 10 EUR liegt, lohnt die Karte auf jeden Fall.

Alle Bahnen, Busse und Metros in den Zonen 1-5 sowie die Seilbahn am Sacre Couer lassen sich benutzen. Auch Fahrten zum Disneyland und Versailles sind abgedeckt. Zur Ausstellung benötigt man lediglich ein Passfoto. Die Wochenkarte ist immer nur von montags bis sonntags gültig. Sie kann bis spätestens Donnerstagabend 23:59 Uhr für die laufende Woche erworben werden. Von daher gilt es vor dem Kauf abzuwägen ob sich die Karte für einen lohnt.

Für unseren Aufenthalt von Donnerstag bis Sonntag war sie ideal und die preiswerteste Variante. Wir bekamen damit sogar noch 6 EUR Rabatt auf ein 2-Tagesticket der Hop on Hop off Schiffstour auf der Seine. Schreibt mich gerne hierzu an, wenn ihr noch Fragen habt, ich bin im Vorwege auch ein wenig verzweifelt bei der Recherche.


Das Pulitzer Hotel Paris

Mit 6 Wochenkarten ging es dann auf in die Pariser Innenstadt zu unserem Hotel, dem Pulitzer Hotel Paris, im 09. Arrondissement. Das 3 Sterne Hotel können wir gut weiter empfehlen. Die Betten waren bequem, die Zimmer zwar eher klein aber mit allem ausgestattet.

Von Safe über Wasserkocher, kostenlosem Wasser, Minibar bis zum Bademantel und Hausschuhen. Das findet man in dieser Preiskategorie nicht so oft. 

Wir haben über Expedia gebucht und für Flug und 3 Übernachtungen für uns 6 insgesamt 1.800 EUR bezahlt. Das Frühstück war inbegriffen und sehr lecker. Die Umgebung ist total schön, nur wenige Gehminuten und man ist an der Oper und dem berühmten Kaufhaus Galeries Lafayette.


Überall gibt es kleine hübsche Passagen zum Bummeln und Shoppen, sowie nette Cafes , Bistros und Restaurants, so wie man es von Paris Bildern im Kopf hat.


Tag 1

Gegen 11:00 Uhr schlugen wir dann im Hotel auf. Unsere Hoffnung, dass eventuell schon eins der drei Zimmer beziehbar ist und wir uns alle ein wenig frisch machen können wurde leider nicht erfüllt. Also machten wir uns in der Lobby frisch und zogen noch sommerlichere Kleidung an, denn es waren jetzt schon über 30 Grad.

Das Gepäck durften wir im Hotel abstellen und so ging es luftig gekleidet erst einmal zum Kaufhaus Galeries Lafayette, um einen ersten Blick über die Dächer von Paris zu genießen.


Galeries Lafayette

Von der Dachterrasse, auf die man kostenlosen Zutritt hat, kann man wunderbar die Stadt von oben betrachten. Und auch das Kaufhaus selber ist schon ein Blick wert. Nachdem wir Frauen einheitlich beschlossen hatten, hier muss wohl noch einmal ausführlich geshoppt werden in den nächsten Tagen, ging es erst einmal weiter.


Hunger und vor allem Durst meldeten sich und so suchten wir ein Bistro gegenüber auf, um uns zu stärken. Für 6 Getränke, einen Croque, der sich als überbackenes Toast herausstellte und einem Käsecroissant waren dann auch nur 60 EUR fällig.

Das nächste Mal suchen wir wohl etwas abseits der Hauptstraßen auf – aber gut es war Urlaub und unsere Lebensgeister waren wieder erwacht.


Oper

An der nächsten Straßenecke trafen wir auf das schöne Operngebäude. Die Oper ist auf jeden Fall ein Blick wert. Da wir aber absolut keine Opernfans sind beließen wir es dann auch bei einer äußeren Betrachtung 😉


Von dort schlenderten wir durch nette kleine Straßen und Passagen zurück zum Hotel. Unterwegs deckten wir uns im Supermarkt noch mit Getränken und Obst ein. Mittlerweile war es 13:00 Uhr und wir hofften wenigstens eine Stunde vor offiziellem Check-In ein Zimmer zu ergattern.

Wir bekamen zum Glück alle unsere Zimmer, belagerten erst einmal die Duschen und legten eine Verschnaufpause ein. Die Temperaturen schlauchten, aber wenn man mich fragt besser so als kalt oder gar Regen.


Park Champ-de-Mars

Für heute hatten wir bereits von zu Hause für 18:30 Uhr Karten für den Eiffelturm gekauft. Und was war? Seit gestern wurde dieser bestreikt! Die Meldungen, wann wieder geöffnet werden würde, waren sehr wage. Da es hieß, eine Öffnung heute wäre möglich, beschlossen wir hinzufahren und vor Ort zu schauen.

Mit der Metrolinie 8, die 2 Gehminuten vom Hotel entfernt lag , fuhren wir von unserer Station Grands Boulevards bis Ecole Militaire. Beim Aussteigen an dieser Metrostation kommt man automatisch zum Ende des Park Champ de Mars und kann durch diesen zum Eiffelturm gehen.

Der Park erstreckt sich zwischen der Militärschule und dem Eiffelturm und ist frei zugänglich. Hier hat man, finde ich, eine der schönsten Aussichten auf den Eiffelturm.

Touristen wie Einheimische versammeln sich gerne hier zum Picknick, es wird Musik gemacht und auf der Wiese gechillt.


Nach Einbruch der Dunkelheit kann man von hier super schön den beleuchteten Eiffelturm bewundern.


Eiffelturm

Wir bewunderten einen leeren, einen absolut menschenleeren Eiffelturm. Die Fotos dürften Seltenheitswert haben. Man konnte noch durch die Sicherheitsschleuse auf den Platz unter den Eiffelturm, was wir auch taten, aber dann war Ende.

Der Turm war weiterhin gesperrt und es gab keinerlei Infos wie lange dies noch so sein würde. Da hier und heute also nichts mehr zu machen war gingen wir auf die gegenüberliegenden Seite zur Seine.


War es auf der Parkseite eben noch ruhig, herrschte hier großes Gewühl. Das lag an der Metrostation Bir-Hakeim, die offiziell als Metrostation zum Eiffelturm ausgewiesen ist. Und trotz Sperrung kamen hier Massen an Besuchern an.

Geht man jedoch runter zur Seine und läuft ein Stückchen, kann man sich nett in eines der Restaurants ans Ufer setzen und dem Treiben in Ruhe zuschauen.


Wir ließen den Tag langsam ausklingen und freuten uns auf morgen.


Tag 2

Für heute hatten die Jüngsten im Team das Disneyland geplant. Wir hatten dafür noch von zu Hause Onlinetickets gekauft und so zogen die beiden gegen 10.00 Uhr los. Nachfolgende Fotoeindrücke also nicht aus erster Hand ;-).

Unsere eigenen Erfahrungen mit dem Disneyland Paris sind aus dem Jahre 2006, als wir mit den Kindern dort waren. Uns hat es damals nicht umgehauen. Ich glaube man muss schon eingefleischter Disneyfan sein, um dem etwas abgewinnen zu können.

Die Jungs fanden es damals mit 6 und knapp 9 Jahren laaaangweilig und wollten bereits nach kurzer Zeit eigentlich viel lieber wieder ins Legoland nach Dänemark. Aber für Mädchen mit Disneyfaible ist es bestimmt ein MUSS. Und nun mit eigener Freundin ist es ja auch etwas ganz anderes 😉

Der Rest von uns zog heute Vormittag getrennt los. Arne und mich zog es ans Wasser. Ich hatte im Vorwege gegooglt, wo man sich nett an die Seine setzen kann. Von 2006 hatten wir noch in Erinnerung, dass wir irgendwo an der Seine mehrere Beachclubs gefunden hatten. Das wäre bei den Temperaturen jetzt genau das Richtige.

 Vorher aber wollten wir erst einmal zur Promenade Plantée.  


Promenade Plantée

Bei der Promenade Plantée handelt es sich um eine alte, stillgelegte oberirdische Bahnlinie, die Ende der 80er abgetragen und begrünt wurde. Die begehbare Strecke ist über 4 km lang. Unter einem befinden sich Galerien, Ateliers und Boutiquen während man auf Augenhöhe in die Fenster der schönen Pariser Gebäude des 12. Arrondissements luschern kann.

Der Haupteingang befindet sich direkt neben der Oper in Bastille, an der Kreuzung der Rue de Lyon und der Avenue Daumesnil. Dort führt eine Treppe auf die über 9 Meter hohe Promenade. Bei der Metro-Haltestelle Bastille ist ein weiterer Eingang – gleich um die Ecke.

Wir fanden das Ganze wenig spektakulär. Wir hatten beide mehr so einen morbiden Charakter von alten Gleisen erwartet und weniger diese asphaltierte und begrünte Strecke. So beschlossen wir ziemlich schnell abzubrechen und zur Seine zu gehen.


Der Vollständigkeit halber noch eine Internet Recherche zu dem weiteren Verlauf der Promenade Plantée – mangels eigener Erkundung ohne Fotos.

Nach 1,5 km kommt man dann zu dem kleinen Park Jardin de Reuilly, den eine Fußgängerbrücke überspannt . Ab hier geht es dann auf Höhe der Straße weiter durch eine Allee in einem Wohnviertel, die in den Tunnel de Reuilly mündet. Am anderen Ende des Tunnels erreicht man den waldähnlichen Abschnitt mit hohen  Bäumen und dichtem Unterholz. Das letzte Stück der Promenade Plantée führt noch einmal durch ein Wohnviertel und endet in einer waldähnlichen kleinen Grünanlage vor der Stadtautobahn.


Paris-Plages

Vielleicht hätten wir bei etwas moderateren Temperaturen mehr Durchaltevermögen gehabt, so aber zog es uns bei weit über 30 Grad Celsius bereits am Vormittag an die Seine.

Ein Hauptanlaufpunkt im Sommer ist der Stadtstrand Paris-Plages entlang der Seine. Jedes Jahr von Mitte Juli bis Anfang September wird an verschiedenen Orten der Stadt dieses Strandfeeling installiert. Unter anderem am Pariser Seineufer (zwischen der Pont des Arts und der Pont de Sully ), am Bassin de la Villette im Nordosten von Paris, auf dem großen Vorplatz des Pariser Rathauses mitten im Zentrum und am linken Seineufer zwischen dem Port de Solférino und dem Invalidendom.

Hier befinden sich dann zahlreiche Cafés, Bars und Hausboote, auf denen man in toller Atmosphäre essen und trinken kann. Für das Strandfeeling wurden bis 2016 jedes Jahr ca. 5000 Tonnen Sand aus der Normandie per Frachtkahn nach Paris transportiert. Dies wurde aber 2017 eingestellt.


Quai de la Gare

Uns zog es erst einmal an einen anderen Abschnitt der Seine. Ich hatte gelesen, dass am Bahnhof-Ufer, dem Quai de la Gare in den letzten Jahren eine wunderschöne, noch nicht so überlaufene Alternative zum Pariser Stadtstrand entstanden ist, wo sich herrliche Pariser Sommer verleben lassen.

Der Quai de la Gare ist ein ca. 800 Meter langer Kai, der sich von der Metrostation Quai de la Gare, Linie M 6, bis hin zum Pont de Tolbiac erstreckt. Man findet zahlreiche Cafés und Restaurants mit großen Terrassen im Beachbar-Look. So zum Beispiel Bob’s Burger, ein Hamburger-Restaurant.

Wer keine Lust auf Essen hat, kann auch einfach bei einem leckeren Drink chillig entspannen.

In diesem Abschnitt liegt auch das Schwimmbad Joséphine Baker. Der moderne Kasten aus Glas und Beton ist aufgrund behördlicher Vorschriften so konzipiert, dass er wie ein Schiff voll flusstauglich ist. Direkt daneben befindet sich das La Paillote, ein Restaurant mit Piratendeko aus Palmen und Strandkörben.

So zieht es sich die ganzen 800 Meter am Quai entlang und man hat die Qual der Wahl, wo man sich niederlassen möchte.


Bei unserem Eintreffen war es noch sehr leer, zur Mittagszeit füllte es sich allerdings gut, da viele Pariser hier ihre Mittagspause verbrachten und die Location auch für Geschäftsessen genutzt wurde.


Hop on Hop off Batobus-Tour

Wir hätten hier gut und gerne den Rest des Wochenendes verbringen können, aber dafür hat Paris dann doch noch zu viel anderes zu bieten. Also brachen wir irgendwann wieder auf und machten uns zu Fuß auf den Weg Richtung Innenstadt.

Laut Google Maps waren das drei Kilometer, die man schön entlang der Seine laufen konnte. Nach etwas mehr als einem Kilometer lief uns allerdings eine Station der Hop on Hop off Batobus-Tour über den Weg und so kauften wir uns kurzerhand 2-Tagestickets.

Sie kosteten lediglich 3 EUR Aufschlag zu einem Tagesticket und wir bekamen aufgrund des Pass Navigo Decouverte auf jedes Ticket 6 EUR Rabatt. Bereits 10 Minuten später kam das nächste Schiff und so fuhren wir auf der Seine fast einmal eine komplette Runde. Eine preiswerte und tolle Alternative des Sightseeings, insbesondere für die, die gerne Schiff fahren.

Bei höheren Temperaturen sollte man sich eine Fahrt allerdings überlegen – die Schiffe sind komplett verglast und Fahrtwind ist eher mau. Bei uns kam sehr schnell ein gewisses Tropenfeeling auf.


Am Musée d’Orsay hatten wir leichte Erstickungsanfälle und stiegen total verschwitzt aus. Mit der nächsten Metro ging es zurück zum Hotel. Nach einer frischen Dusche und reichlich Wasser fühlten wir uns wie neu geboren.

Für den Abend stand der Sonnenuntergang beim Sacre Coeur auf dem Plan. Da die Disneylandfraktion noch nicht wieder im Hotel eingetroffen war machten wir uns zu 4 gegen 18:00 Uhr auf den Weg Richtung Oper.

Dort in der Nähe hatte die Jugend ein Five Guy´s, ausfindig gemacht. Die Burger waren sehr lecker und frisch, somit verständlich, dass es sogar einen US Präsidenten in diese Restaurantkette zog 😉

Gut gesättigt machten wir uns mit der Metro Linie 7 von der Station Opera auf den Weg. An der Station Anvers stiegen wir aus und befanden uns direkt unterhalb der Sacre Couer.


Sacré-Cœur de Montmartre

Diese leuchtete in strahlendem Weiß oben auf dem Berg. Die Basilika ist aus Château-Landon-Steinen gebaut, die durch die Witterung mit der Zeit kreideweiß werden. Ein wunderschöner Anblick.

Von der Metro ging es also zu Fuß den Berg hinauf auf den Park und Sacre Coeur zu. Alternativ gibt es eine Seilbahn direkt am Hang unter der Basilika. Der Aufstieg lohnt sich definitiv. Oben angekommen erwartet einen eine grandiose Aussicht über Paris.

Das es sich hier um einen beliebten Aussichtspunkt bei Touristen und Treffpunkt der Einheimischen handelt ist mehr als verständlich. Eine tolle Location um den Sonnenuntergang mit Blick auf die Pariser Dächer zu genießen.

Die Jüngsten waren rechtzeitig zu uns gestoßen und so genossen wir gemeinsam den Sonnenuntergang.

Da der untere Teil des Parks nach Sonnenuntergang geschlossen wurde und damit der Fußweg abgeriegelt war fuhren wir mit der Seilbahn hinunter. Die Fahrt dauerte 90 Sekunden und wir konnten unsere Wochenkarte dafür benutzen.


Zu Fuß gingen wir durchs nächtliche Paris zurück zum Hotel und fielen vollkommen platt ins Bett.


Tag 3

Direkt morgens lasen wir, das der Streik am Eiffelturm beendet war. Übers Internet ergatterten wir noch 6 Tickets für 22:30 Uhr. Alle anderen Zeitfenster waren bereits vergriffen. Aber gut Eiffelturm bei Nacht ist ja auch nicht das Verkehrteste 🙂

Bis dahin war noch reichlich Zeit und für den heutigen Tag stand erst einmal ein weiteres Highlight an, der Louvre. Ich hatte bereits von zu Hause aus 2 Tickets für jeweils 17 EUR hier gekauft. Da Museen und Sehenswürdigkeiten in Paris für EU-Bürger unter 25 Jahren frei sind, brauchte ich für das Jungvolk keine Karten.

Das Tolle am Louvre war, das sich die Jugend nicht erst am Ticket-Schalter anstellen musste um nach Vorlage ihres Ausweises ein Ticket-for-free zu erhalten – so wie das sonst bei Sehenswürdigkeiten üblich ist. Wir konnten wir uns direkt anstellen, das Alter wurde unbürokratisch beim Einlass kontrolliert.

Da die Tickets für 12:00 Uhr reserviert waren hatten wir noch ein wenig Zeit und schauten uns in Ruhe ein wenig die nähere Umgebung des Louvre an.


Pont des Arts

Besonders gefallen hat uns die Pont des Arts, die den Louvre und das Institut de France verbindet. Auf dieser malerischen Brücke hatten Pärchen aus aller Welt bis 2015 ihrer Liebe mit dem Anbringen von Liebesschlössern Ausdruck verliehen.

Das Geländer der Brücke war beidseitig fast vollständig mit den kleinen metallenen Schlössern behangen. Irgendwann wurde die Last aber zu groß und Teile des Geländers stürzten ein.

Die Stadtverwaltung, der dieser Liebesbrauch ein Dorn im Auge war, entfernte darauf hin alle Schlösser und sprach ein Verbot gegen ein erneutes Aufhängen aus.


Nach ein bisschen Fotoshootings auf der Brücke ging es dann zum Louvre.


Louvre

Unser Wissen und Interesse, was Kunst dieser Art angeht, hält sich in überschaubaren Grenzen. Da wir bereits 2006 hier geschwänzt hatten und der allgemeine Wunsch nach einem Louvre Besuch bestand, gaben wir letztendlich nach. Ein Blick auf die Mona Lisa kann ja nicht schaden 😉

Der Louvre besteht aus mehreren Flügeln, in denen die Kunstwerke aufgeteilt nach Epochen ausgestellt werden. Die Mona Lisa befindet sich im Denon-Flügel. Während viele andere Werke frei zugänglich aufgehängt sind, ist die Mona Lisa hinter 4 Zentimeter dickem, reflexfreiem Panzerglas rund um die Uhr bei 20 Grad Celsius und 50 Grad Luftfeuchtigkeit geschützt.

Aufgrund diverser Vorkommnisse in der Vergangenheit wurde diese besondere Schutzmaßnahme ergriffen. 1911 wurde das Gemälde von Vincenzo Perruggia, einem im Louvre arbeitenden Handwerker, gestohlen und zwei Jahre zuhause gelagert. Ein versuchter Verkauf schlug fehl, so dass die Mona Lisa 1913 zurückgebracht werden konnte.

1956 folgten zwei Anschläge, einmal mit Säure, einmal mit Steinen, die das Gemälde stark beschädigten. Seit dieser Zeit wird das Gemälde nun geschützt. Heutzutage würden die Besucher die Mona Lisa wahrscheinlich für alle Arten von Selfies missbrauchen.

Insofern macht dieser besondere Schutz absolut Sinn – sofern es sich überhaupt um das Original handelt. Allen wissenschaftlichen Untersuchungen zum Trotz hält sich hartnäckig der Mythos, dass es sich in Wirklichkeit nur noch um eine Kopie handelt und das Original sicher verwahrt wird. 


Wir trafen uns alle, nachdem wir uns beim Einlass aufgeteilt hatten, nach rund 1,5 Stunden am Ausgang wieder und beschlossen, dass die Zeit ausgereicht hat um Museumsluft zu schnuppern. Durch den Ausgang des am Louvre angeschlossenem Shoppingcenter machten wir uns auf zu den Tulleriegärten.


Jardin des Tuileries

Die wirklich schöne Parkanlage erstreckt sich vom Place de la Concorde im Westen bis zu unserem Standort zum Louvre im Osten. Überall verteilt stehen für alle zugänglich Sitzgelegenheiten zum Verschnaufen.

Zahlreiche Wasserbecken laden ebenfalls zum Pause machen ein und an dem großen runden Wasserbassin kann man mit direktem Blick auf den Louvre die geschundenen Füße entspannen.

Während die eine Hälfte ausreichend Stühle im Schatten ergatterte holte der Rest Crepes und kühle Getränke, die wir uns hier mehr oder weniger schmecken ließen. 2006 hatten wir hier den bis dato leckersten Crepes unseres Lebens gegessen und wahrscheinlich waren unsere Erwartungen daher einfach zu hoch.

Am damaligen Standort gab es zwar auch heute, 12 Jahre später, noch eine Crepes Bude. Aber diese hatte von ihrem Äußeren und der verkauften Ware leider rein gar nichts mehr zu tun mit der damals so netten Französin in ihrem kleine Crepes Stand.  


Es reichte zumindest soweit, dass keiner mehr akuten Hunger und Durst verspürte. Als nächstes ging es zum Arc de Triomphe.


Arc de Triomphe

Der Bau des Triumphbogens startete 1806 durch Beauftragung Napoleon und wurde mit einigen Unterbrechungen 1836 fertiggestellt. Er liegt am westliche Ende der Champs-Elysées auf dem Place Charles de Gaulle und gehört nach dem Eiffelturm und dem Louvre zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Paris. Mit einer Breite von 45 und einer Höhe von 50 Metern schon ein stattliches Bauwerk.

Mit der Linie 1 der Metro fuhren wir von der Haltestelle Concorde, die direkt am Zugang der Tuleriegärten liegt, zur Metrostation Charles de Gaulle Etoile. Es ist absolut empfehlenswert, den Ausgang direkt unter dem Arc de Triomphe zu nehmen, da dieser inmitten eines riesigen Kreisverkehrs steht.

Ganze zwölf Straßen treffen hier aufeinander und es herrscht ein ständiges Verkehrschaos mit wildem Gehupe. Man muss gute Nerven haben wenn man versuchen möchte, den Arc de Triomphe oberirdisch zu erreichen. Zu empfehlen ist dieser Weg definitiv nicht – zumindest nicht tagsüber.

Beim Anblick des Verkehrs fragte ich mich wieder, wie wir da 2006 mit eigenem Auto heil durchgekommen sind. Liegt wahrscheinlich an der Gabe meines Mannes, sich innerhalb kürzester Zeit dem Fahrstil eines Landes anzupassen. Der Stil hier lässt sich mit Augen zu und durch – wer hält, verliert wohl treffend umschreiben 😉  


Der Blick von oben ist bestimmt großartig, aber nach einem Blick auf die riesige Kassenschlange beschlossen wir hier zu verzichten und als nächstes Notre Dame einen Besuch abzustatten.


Kathedrale Notre-Dame de Paris

Notre-Dame de Paris wurde von 1163 bis 1345 erbaut und liegt auf einer Insel mitten in der Seine. Sie gehört zu einem der absoluten Muss man gesehen Hotspots bei einem Paris Besuch. Dementsprechend lang sind die Besucherschlangen, zumal der Eintritt kostenlos ist.

Da Jan und Leah bereits gestern hier waren, trennten wir uns und wir fuhren zu viert mit der Metro Linie 1 zur Haltestelle Hotel de Ville. Von dort aus waren es noch gute 700 Meter zu Fuß bis Notre Dame. Aufgrund der positiven Erfahrung der Großen schreckten uns die gewaltigen Menschenschlangen nicht ab und es ging wie berichtet relativ zügig. Innerhalb von 20 Minuten waren wir in der Kathedrale.

Die Kathedrale ist auf jeden Fall eine Besichtigung wert, die Größe und die Bauweise sind absolut imposant. Sehr interessant fanden wir die Schautafeln, auf denen ansehnlich die einzelnen Bauabschnitte gezeigt und beschrieben werden.

Nach gut einer Stunde waren wir dann wieder draußen und alle verspürten den Wunsch nach einer kalten Dusche und einer Ruhepause. Auch heute waren es an die 40 Grad Celsius und der Abend war noch lang.

Aufgrund unterschiedlichster Essenwünsche ging jedes Paar für sich zum Essen. Die Kleinen zogen Richtung Seine, da sie auch gerne noch eine Bootstour machen wollten. Arne und ich gingen zum Italiener schräg gegenüber vom Hotel. Die Großen waren beim Mexikaner.

Ob es am Mexikaner oder der ebenfalls ausgeprägten Höhenangst des Juniors lag, wir wissen es nicht. Jedenfalls war ihm etwas Unwohl und er wollte besser im Hotel bleiben.


Gegen 20:00 Uhr machten wir uns zusammen mit Leah zum Place du Trocadéro auf, der nicht weit vom Eiffelturm entfernt liegt. Mit den Kleinen wollten wir uns hier gehen halb zehn treffen.


Place du Trocadéro

Ursprünglich stand hier der Palais du Trocadéro, der als Ausstellungspalast für die Weltausstellung 1878 erbaut worden war. Mittig befand sich ein großer Konzertsaal mit zwei Seitenflügeln, die die tollen Gärten einrahmten.

1937 wurde im Zuge der Weltausstellung in Paris das alte Palais abgetragen. Auf den Fundamenten errichtete man das heutige Palais de Chaillot. Der Bereich des ehemaligen Konzertsaals wurde nicht wieder bebaut und so eröffnet sich hier eine Lücke von der aus man einen Wahnsinnsblick auf den Eiffelturm hat.


Neben dem Sacré-Cœur einer der Fotohotspots für Sonnenuntergänge in Paris.


Eiffelturm bei Nacht

Gegen halb zehn gingen wir zum vereinbarten Treffpunkt am Eiffelturm. Auch jetzt war es hier brechend voll und die Souvenirhändler, die ihren Plünkram auf engen Wegen ausbreiteten, waren richtig nervig.

Ständig musste man nach unten gucken, um nicht zu stolpern oder auf irgendeine der ausgelegten Waren zu treten. Also Augen auf und durch. Die Schlange an der Security war schnell erledigt und so waren wir gegen 22.00 Uhr unterhalb des Eiffelturms.

Luca und Janine steckten leider im Pariser Verkehr fest. Sie hatten sich für den Bus entschieden und dieser hatte Mühe mit den vielen Baustellen – gerade um den Eiffelturm herum. Sie hofften es noch rechtzeitig zu schaffen, ansonsten sollten wir versuchen die Tickets zu deponieren.

Das wurde dann aber nicht nötig, da kurz vorm Anstellen der absolut nicht höhenfeste Gatte so das Nervenflattern kriegte, dass er nicht hoch wollte. Hatte somit den Vorteil, dass er die Nachkömmlinge mit Tickets ausstatten konnte, sobald sie eintrafen.

Kurzerhand bekam ich die Kamera in die Hand gedrückt und einen dicken Kuss und wir Frauen waren auf uns gestellt. Das Anstehen zum Fahrstuhl dauerte trotz vorab gekaufter Tickets mit fester Zeit relativ lange. Erst gegen 23:15 waren wir endlich oben und konnten das nächtliche Paris bestaunen.

Eine halbe Stunde später trafen auch Janine und Luca ein und wir machten noch ordentlich Fotos. Das Verlassen des Turms wurde dann auch für mich eine Herausforderung, da wir auf den Fahrstuhl verzichteten und den Weg per Treppe wählten.


Gegen 2.00 Uhr nachts waren wir zurück im Hotel. Groggy aber voller neuer toller Eindrücke.


Tag 4

Den letzten Tag ließen wir ein wenig ruhiger angehen. Unser Rückflug ging erst um 20:00 Uhr, auschecken mussten wir erst am Mittag. So schliefen wir alle etwas länger und frühstückten ausgiebig.

Nachdem wir die Koffer am Empfang deponiert hatten machten wir uns ein letzten Mal auf Paris zu entdecken. Jan und Leah zog es zum Shoppen ins Galeries Lafayette. Der Rest kam mit uns zu zum Jardin du Luxembourg.


Jardin du Luxembourg

Wir fuhren mit der Metro bis zur Station Odeon. Von dort sind es nur knapp 500 Meter zu Fuß durch das schöne 6. Arrondissement bis zum Jardin du Luxembourg.

In dieser Gartenanlage steht auch der Palais du Luxembourg. Hier tagt heutzutage der Senat des französischen Parlamentes. Die Anlage ist wirklich traumhaft angelegt und bietet eine willkommene grüne Abwechslung, die offensichtlich auch viele Einheimische am Wochenende nutzen.


Gerne hätten wir in einem der netten Cafés hier im 6.Arrondissement noch einen Crepes gegessen, aber diese waren alle rappeldicke voll. So fuhren wir zurück und gingen in die Creperia La Crème de Paris, die direkt bei unserer Metrostation liegt.

Die letzten Tagen waren wir mehrfach daran vorbeigegangen, sind aber nie hinein. Ein Fehler, wie sich kurze Zeit später herausstellte. Die Crepes waren richtig richtig lecker.

Zum Abschluss gingen auch wir noch einmal zum Galerie Lafayette, war das Shoppen doch ein wenig zu kurz gekommen 😉 Unterwegs kamen uns Jan und Leah entgegen, die nun ebenfalls die Creperie testen wollten.

Gegen 16:30 Uhr trafen wir uns dann alle im Hotel und machten uns auf die Heimreise. Gegen 18:00 Uhr kamen wir am Flughafen an und pünktlich um 20:00 Uhr flogen wir ab Richtung Hamburg, wo wir Sonntagabend mit vielen tollen Eindrücken von Paris wieder landeten.


Fazit

Jederzeit gerne wieder. Paris eignet sich hervorragend für ein Kurztrip und so ein verlängertes Wochenende reicht um zumindest die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Und falls nicht muss man halt einfach wiederkommen.

1 Kommentar

Ute Herrmann 28/12/2020 - 21:09

Hach mein Paris ?

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