Mittlerweile haben wir September 2020 und Corona ist weiterhin mehr als präsent. Was also tun? Gebucht war eine 3,5 wöchige Rundreise anlässlich meines 50. Geburtstages durch Italien.
Auch wenn dort die Zahlen gerade ok sind und einige wenige Urlauber von ach so schönen leeren Städten schwärmen, uns ist nicht wohl dabei in den Flieger zu steigen und ein Land, was so arg gebeutelt wurde von der Pandemie, zu bereisen.
Schweren Herzens begann ich einen Stornierungsmarathon aus dem wir mit einem blauen Auge herauskamen. Und nun – zuhause bleiben? Das war irgendwie auch keine Option. Fakt war allerdings auch, dass sowohl die deutsche Nord- wie auch Ostseeküste mehr als ausgebucht waren. Kurzfristig dachten wir über eine Städtetour durch Belgien nach.
Zack war dort wieder Risikogebiet. So richtig Spaß machte das alles nicht. Aber ok, wenn nicht Richtung Westen dann halt mal den Osten checken. Besser, viel besser, was die Zahlen anging.
Und so beschlossen wir mit Stornierungsmöglichkeiten jeweils bis zum Anreisetag mit dem Auto zunächst an die polnische Ostseeküste zu fahren und danach Danzig und Stettin zu erkunden.
Allgemeines
Die westpommersche Stadt Kolberg – auf polnisch Kołobrzeg – war einst eine deutsche Ostsiedlung und liegt an wunderbaren rund 11 Kilometern feinstem Ostseestrand. Obwohl die Stadt Anfang 1945 fast vollständig zerstört war hat sie sich in den vergangenen Jahren zu einem der größten und bekanntesten Bade-und Kurort an Polens Ostseeküste entwickelt.
Mit ihren mittlerweile ca. 60.000 Einwohnern teilt sich Kolberg in das Hafenviertel, den Innenstadtbereich, den Weststrand und das Kurviertel auf.
Anreise
Wir sind mit dem Auto angereist und ich denke dass das auch die komfortabelste und schnellste Anfahrt ist. Zumal man dann vor Ort auch mobil und beim Gepäck nicht eingeschränkt ist :-). Ein Navi auf dem neuesten Stand ist aufgrund der vielen neuen Straßenbauten in den letzten Jahren unbedingt zu empfehlen.
Oder man fährt mit Google, dann ist man immer auf der sicheren Seite. Wir brauchten ein wenig um dahinter zu kommen und sind leider das eine oder andere Mal auf einer alten Landstraße daher gegurkt, da unser 2 Jahre altes Auto wohl auch nur ein 2 Jahre altes Navi hatte 🙁
Die Spritpreise in Polen sind deutlich günstiger als bei uns in Deutschland. Dafür zahlt man in Polen auf einigen Strecken Maut. Wenige Autobahnabschnitte sind für alle Fahrzeuge gebührenpflichtig. Dazu zählen die sogenannten Konzessionsstrecken der A1 und Teilstrecken der A2 und A4.
Hier werden die Gebühren für alle Fahrzeugarten an Mautstationen erhoben und sind in bar oder mit Bank- oder Kreditkarte zu bezahlen. Auf den von uns genutzten Strecken zwischen Hamburg – Kolberg – Danzig – Stettin und weiter nach Leipzig gab es allerdings nicht eine mautpflichtige Straße. Für Wohnmobile sieht das allerdings etwas anders aus. Genauere Informationen zur Maut findet ihr hier.
Wer kein Auto hat oder nicht selber fahren möchte der kann auch mit der Bahn anreisen. Die Züge ab Stettin bis Kolberg sollen mittlerweile sehr komfortabel sein und auch hier werden die Strecken immer besser ausgebaut. Preise und Verbindungen findet ihr auf der Seite der Deutschen Bahn.
Aufgrund reichlich Staus mit teilweise völligem Stillstand haben wir für die rund 550 Kilometer über acht Stunden benötigt und waren entsprechend etwas genervt als wir gegen 18:30 Uhr endlich in Kolberg am Appartement ankamen. Daher sind wir kurzentschlossen ins Restaurant Polanski essen gegangen.
Unterkünfte
Hotels und Appartements finden sich in allen Bereichen. Die meisten jedoch im Bereich Weststrand und Kurviertel. Preislich gesehen sind sowohl die Hotels als auch die Appartementanlagen im Vergleich mit Unterkünften an Deutschlands Küste unschlagbar günstig.
Wir zahlten für 4 Nächte im Apartamenty BalticON Polanki Park für ein Deluxe Appartement 378 EUR. Gebucht einen Tag vor Anreise für den Zeitraum 12.-16. September über Booking.com.
Apartamenty BalticON Polanki Park
Das rund 45 Quadratmeter große Appartement verfügte über ein Wohnzimmer mit integrierter Küchenzeile und einem geräumigen Schlafzimmer. Die Einrichtung war schlicht und modern, ebenso das Badezimmer mit eigener Waschmaschine. Es war eine Erstausstattung an Spüllappen und Geschirrspültabs vorhanden, ebenso wurden Bettwäsche und Handtücher gestellt.
Die Küche war bestens ausgestattet um sich auch selber komfortabel zu verpflegen. Was wir allerdings aufgrund der zahlreichen, leckeren und so preiswerten Restaurants nur zum Frühstück taten. Das allerdings ausgiebig jeden Morgen auf dem sonnigen Balkon. Herrlich. Für diejenigen die gerne frühstücken gehen, in der Hauptsaison soll man sogar im angeschlossenen Restaurant frühstücken können.
Die gesamte Appartementanlage war sehr gepflegt und verfügte über einen Schwimmbereich sowohl draußen als auch drinnen. Ergänzt durch ein Fitnessstudio, ein wie erwähnt sehr leckeres Restaurant und einen Fahrradverleih hatte man eigentlich alles für einen erholsamen Urlaub direkt vor Ort.
Den Weststrand erreicht man nach 600 Metern durch ein kleines Wäldchen. Ein toller breiter langer Sandstrand. Aufgrund der Ausstattung und Freizeitmöglichkeiten eignet sich die Anlage auch hervorragend für Familien mit Kindern.
Restaurant Polanki
Das Essen war super lecker und die Preise einfach der Hammer. Es gab ein paar Plätze vor dem Restaurant und zusätzlich einen windgeschützten überdachten Außenbereich, der sich gerade in Coronazeiten sehr gut machte 🙂
Wir haben uns während unserer 4 Tage quer durch die Speisekarte probiert und haben nie einen Reinfall erlebt. Ob Fisch oder Fleisch, Vor-, Haupt- oder Nachspeisen – alles inklusive der Getränke war sehr lecker. Besonders die warmen mit Knobi bestrichenen Schwarzbrotsticks waren einfach der Hammer!
Nach der langen Anfahrt und dem Essen war uns dann noch nach etwas Bewegung. Und so machten wir uns auf zum nahegelegenem Weststrand.
Weststrand
Keine 10 Minuten zu Fuß durch ein kleines Wäldchen erstreckte sich der Strand hier mit feinstem Sand entlang der Ostseeküste. Aufgrund seiner Größe sollte es hier selbst in der Hochsaison kein Problem sein ein ruhiges Fleckchen zu finden.
Zu beachten ist bei diesem Strandabschnitt, dass hier Selbstversorgung angesagt ist. Strandkörbe, Imbissbuden oder gar Cafés und Restaurants sucht man hier vergeblich.
Neben relaxen, lesen und einfach auf das Wasser schauen (eines unserer liebsten Hobbys am Strand) kann man hier wunderbar laufen. Geht man Richtung Osten kommt man nach geschätzten zwei Kilometern an das Ostufer des Flusses Parseta, der hier in die Ostsee mündet. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das Hafengebiet mit dem Leuchtturm von Kolberg.
Schlägt man den Weg Richtung Westen ein kann man wahrscheinlich bis nach Usedom am Wasser entlang laufen. Nach soviel Bewegung war uns dann aber doch nicht mehr 😉 und so gingen wir zurück ins Appartement und ließen den Abend ruhig ausklingen.
Tag 1
Da das Wetter ab morgen noch ein bisschen besser als heute angesagt war, entschieden wir nach einem ausgedehnten Frühstück in herrlicher Morgensonne auf dem Balkon heute Kolberg und seine Umgebung mit dem Fahrrad zu erkunden. Idealerweise gab es vor der Rezeption der Anlage einen Fahrradverleih.
Und so mieteten wir uns dort für 100 Zloty zwei Räder für den ganzen Tag. Umgerechnet waren das knapp 23,- Euro. Körbe und Schlösser gab es nach Wunsch kostenlos dazu. Wir fuhren zunächst Richtung Hafen, da wir auf jeden Fall zum Leuchtturm wollten.
Hafenviertel
Der Hafen von Kolberg liegt an der Mündung des Flusses Parseta. Während auf der Ostseite der Handels- und Passagierhafen liegt befindet sich auf der Westseite der Fischerei-, Militär- und Yachthafen. Über eine Potonbrücke sind beide Bereiche miteinander verbunden.
Die Häfen auf der Westseite sind im Gegensatz zur Ostseite recht ursprünglich und ruhig. Auf der anderen Seite tobt dagegen das Leben, sprich der Tourismus. Hier finden sich zahlreiche Cafés, Restaurants und die obligatorischen Souvenirstände. Wir fragen uns ja in jeder Stadt immer wieder wie sich so etwas für die Betreiber lohnen kann, aber es muss wohl Leute geben die diesem Angebot nicht widerstehen können 🙂
Wesentlich schöner und interessanter ist der Leuchtturm von Kolberg.
Leuchtturm
Im zweiten Weltkrieg völlig zerstört war der Leuchtturm eines der ersten Gebäude die wieder aufgebaut wurden. Er ist das ganze Jahr geöffnet und man hat täglich die Möglichkeit seine 26 Meter zu erklimmen. Wir haben hier gar nicht erst einen Versuch unternommen. Zum Einen hatten uns zahlreiche abgebrochene Versuche Leuchttürme zu besteigen unsere Grenzen aufgezeigt, was Höhentauglichkeit anging und zum Anderen war es brechend voll.
Wenn man nicht hin und wieder jemanden mit Maske gesehen hätte, hätte man nicht vermutet gerade mitten in einer Pandemie zu leben! Im Keller des Leuchtturmes gibt es übrigens für Interessierte ein Natursteinmuseum. Wir warfen dann noch einen kurzen Blick auf den hier gelegenen Strandabschnitt.
Hafenstrand
Unterhalb vom Leuchtturm beginnt der sogenannte Hafenstrand. Uns war es hier viel zu rummelig. Wen das nicht stört und wer wert auf Strandkörbe, Restaurants, Cafés und Läden in direkter Lage zum Wasser legt, der ist hier aber genau richtig.
Auf dem Weg zum Strand sind wir an den diversen Ausflugs- und Fährschiffen vorbeigekommen.
Ausflugsschiffe und Hafenrundfahrten
Von hier aus kann man unter anderem mit der Fähre Tagestouren zur dänischen Insel Bornholm unternehmen oder aber man spielt Pirat auf einem der zahlreichen Ausflugsschiffe im Piratenstyle ;-). Diese bieten unter anderem eine 45-minütige Runde auf der Ostsee an. Für Kinder sicher ein tolles Erlebnis.
Wir zogen einen Abstecher auf die verhältnismäßig leere Hafenmole diesem Erlebnis vor.
Hafenmole
Über 500 Meter kann man auf der Mole dem Meer entgegen gehen und hat am Ende eine tolle Sicht auf die Ostsee und die Küstenlinie.
Cafés und Restaurants
Im gesamten Hafenviertel und rund um den Leuchtturm und Strand gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants. Die meisten Speisekarten lasen sich sehr lecker und preislich war es auch nur leicht über dem vom Polanki Restaurant. Uns war es hier heute aber einfach zu voll.
In Nicht-Coronazeiten oder an einem anderen Wochentag, es war blöderweise Sonntag, wären wir hier sicher in dem einen oder anderem Lokal eingekehrt. So aber schnappten wir uns unsere Räder und fuhren weiter Richtung Osten.
An das Hafenviertel schließt sich als Nächstes das Kurviertel an.
Kurviertel
Dieser Teil von Kolberg besteht vor allem aus Hotels und Kurhäusern, die sich hinter der Uferpromenade befinden. Hier findet sich von günstig bis luxuriös für jeden Geschmack und Geldbeutel das passende Domizil :-). Einige der hier gelegenen Hotels haben tolle Aussichtsterrassen mit hervorragendem Blick und auch wesentlich ruhiger als im Hafenviertel.
Wir wollten aber erst einmal das immer schöner werdende Wetter und die wirklich tollen Fahrradwege genießen.
Fahrradwege
Die gut ausgebauten Fahrradwege, besonders an der Küste entlang, eignen sich super zum Radfahren. Der Ostseeradweg zwischen Kołobrzeg und Podczele verläuft anfangs zwischen Küste und Promenade durch kleine Wäldchen und später dann immer weiter entlang des Strandes. Mit ständigem Blick aufs Meer kann man hier entspannt daher radeln.
Nach soviel sportlicher Betätigung ließen wir es uns abends wieder ausgiebig im Restaurant Polanki schmecken. Der Palatschinken zum Nachtisch – sehr empfehlenswert!
Tag 2
Chillen am Strand
Strahlend blauer Himmel und Temperaturen über 20 Grad machten die Entscheidung, wie wir den heutigen Tag verbringen, leicht. Nach einem erneuten ausgiebigen Frühstück packten wir die Strandsachen zusammen und verbrachten den Tag am Weststrand.
Nach ein paar Stunden mit Buch und Musik in den mitgebrachten Liegestühlen machten wir einen Abstecher zum Hafen. Der Strand ist schon sehr nett und wir waren fast für uns allein.
Tücken der Parkautomaten
Eigentlich wollten wir an diesem Abend zum Essen Richtung Hafen, in der Hoffnung auf einem Montag ist dort weniger los. Es war auch in der Tat um einiges ruhiger, doch nun hatten wir ja ein Auto mit welches ordnungsgemäß geparkt werden musste.
An freien Parkplätzen scheiterte es auch nicht. Jedoch an unserer Dämlichkeit eine Parkuhr zu bestücken 🙁 Münzen hatten wir leider nicht in ausreichender Anzahl und keines des umliegenden Restaurants war gewillt Scheine zu wechseln.
Also versuchten wir es mit Hilfe der Kreditkarte aber da konnten wir drücken was wir wollten ein Parkschein kam nicht raus ! Auch ein zu Hilfe eilender Pole und eine Verständigung mit Händen und Füßen half hier nicht weiter. Das Auto ohne Parkschein abzustellen war uns zu riskant und im Umkreis waren sämtliche Parkplätze mit Parkuhr.
Ok dann halt nicht und wieder zurück und in unser mittlerweile Stammlokal – es gibt schlimmeres 😉
Im Übrigen gab es zwar kein Parkschein die Gebühren wurden aber dennoch der Kreditkarte belastet, wie ich später feststellen musste 🙁 In Danzig sind wir übrigens dahinter gekommen woran es lag. Als letzten Schritt muss man bei der Zahlung sein Kennzeichen angeben. Und wenn man sich nicht ganz so dusselig wie wir anstellt, findet und drückt man auch den Knopf für die deutsche Spracheinstellung …
Tag 3
Auch heute hatten wir trotz Mitte September hochsommerliche Temperaturen und so nutzten wir das schöne Wetter nochmals für einen Strandbesuch. Gegen späten Mittag gingen wir zurück zum Appartement und erholten uns bei leckerem polnischen Gebäck und Kaffee ein wenig von der Sonne. Schon anstrengend diese Strandtage 😉
Neue Altstadt
Gut gestärkt fuhren wir anschließend in die sogenannte neue Altstadt von Kolberg. Diese liegt gut 2,5 km vom Hafen entfernt. Ausgestattet mit Münzgeld für die Parkuhren sollte es heute dann auch mit dem Parken klappen 😉 Da Kolberg nach dem 2. Weltkrieg fast völlig zerstört war sucht man hier vergebens nach der sogenannten Altstadt.
Die ursprüngliche Stadtplanung zum Wiederaufbau nach dem Krieg sah leider nur Plattenbauten vor. Zum Glück wurde diese Planung in den 80er Jahren geändert. Ab diesem Zeitpunkt entschied man sich für eine bunte und vielfältige Architektur indem man verschiedene Baustile und Gebäudehöhen mischte. Die schon errichteten Plattenbauten allerdings blieben bestehen, so dass die neue Altstadt von Kolberg heute noch von zwei Seiten durch diese gerahmt wird.
Da man die Altstadt nicht, wie in vielen anderen Städten, nach ihrem historischem Vorbild wieder aufbaute ist der heutige Altstadtbereich Kolbergs für unseren Geschmack ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Altes Rathaus
Das Kolberger Rathaus ist da noch eines der schönsten Gebäude. Was daran liegen mag, dass es zu eins der wenigen Gebäude gehört, die den Krieg nahezu unbeschadet überstanden haben und noch so zu sehen ist, wie es von 1829 bis 1832 errichtet wurde.
Es steht auf dem Marktplatz von dem aus Straßen in alle Himmelsrichtungen zur Erkundung des Kolberger Altstadtgebietes führen. Größtes und bekanntestes Wahrzeichen von Kolberg ist wohl der Kolberger Dom.
Marienbasilika – Kolberger Dom
Der Kolberger Dom wurde im 2. Weltkrieg zur Verteidigung der Stadt genutzt. Dabei brannte der Innenraum vollständig aus und auch das Mauerwerk kam nicht unbeschadet davon. So ist auch der heute hier zu sehende Dom ein Wiederaufbau, der erst im Jahre 1974 begann.
1986 hat Papst Johannes Paul der II. den Kolberger Dom in den Rang einer Marienbasilika erhoben und seitdem findet man das Wahrzeichen der Stadt teilweise unter beiden Begriffen in Reiseführern. Der Kathedralen-Turm ist werktags zwischen 10 und 16.30 Uhr gegen einen geringen Eintrittspreis zu besteigen. Die Aussichtsplattform befindet sich auf 40 Metern Höhe.
Nach einem ausgiebigen Rundgang durch diesen Bereich Kolbergs zog es uns wieder Richtung Wasser. Und so versuchten wir erneut unser Parkglück am Hafen – mit Münzen auch für uns diesmal kein Problem 😉
Strandpromenade
Wir parkten im Park beim Denkmal der Vermählung Polens mit dem Meer und gingen durch das Steingebilde auf die Strandpromenade. Das Denkmal selber, das an einen Staatsakt, der am 10. Januar 1920 aus Anlass der Verbindung des neu gegründeten Polens mit der Ostsee stattfand, erinnern soll ist in unseren Augen keinen extra Besuch wert. Aber genau dahinter verläuft eine Straße in der man optimal parken kann.
Wir bummelten ein wenig auf der Promenade und durch die angrenzenden Läden. Anschließend wollten wir – eigentlich nur kurz – die Seebrücke näher anschauen.
Seebrücke
Die rund 220 Meter lange Betonbrücke ist nicht gerade ein architektonisches Highlight und es gibt zig wesentlich schönere Seebrücken an der Ostseeküste. Zum Sonnenuntergang und in der Nacht soll sie sich allerdings in einen romantischen Ort verwandeln versprachen Reiseführer.
Da es bis dahin aber noch gut 1,5 Stunden waren wollten wir eigentlich nur einmal kurz hoch und runter laufen und dann etwas essen gehen. Nun lag allerdings am Ende der Seebrücke ein Café / Restaurant mit Plätzen in direkter Wasserlage und genau als wir ankamen wurden 2 Plätze frei. Da mussten wir einfach bleiben 😉
Und bei nach wie vor milden Temperaturen, leckeren Drinks und einem tollen Sonnenuntergang fiel es dann auch nicht schwer die Romantikphase der Seebrücke abzuwarten. Entscheidet selber, ob das Wort Romantik hier seine Berechtigung findet …
Da gegen 20:00 Uhr allerdings unsere Parkuhr ablief und der Münzvorrat aufgebraucht war entschieden wir die Restaurants Restaurants sein zu lassen, holten uns in der Nähe unseres Appartements eine Pizza to go und verspeisten diese mit leckerem Rosé Netflix guckend im Bett 🙂
Fazit zu Kolberg
Uns haben die Tage an der polnischen Ostsee in Kolberg bestens gefallen. Einfach perfekt für eine Kombi aus relaxtem Strandurlaub, ein wenig Sightseeing und Aktivität, wie Fahrradfahren. Noch gelten Reisen an die polnische Ostseeküste als Geheimtipp, aber wer weiß wie lange noch.
So schön und vor allem günstig es hier ist, ist es gerade auch für junge Familien mit Kindern ein ideales Reiseziel. Für uns war es der perfekte Auftakt eines Corona-Alternativ-Urlaubes 😉
Weiter ging dieser mit einem Abstecher zur Lontzkedüne nach Danzig.
3 Kommentare
Da hattet ihr ja den richtigen Zeitpunkt abgepasst ?
Ich bin auf den Rest der Reise gespannt ?
Hallo,
Danke für Deinen schönen und sehr umfangreichen Urlaubsbericht.
Ich bin seit 2015 das 5. Mal in Kolberg, kann Deine Reiseeindrücke bestätigen. Ich bin auch beruflich viel in Polen unterwegs, hatte viele Jahre einen polnischen Freund in Zielona Gora (Grünberg).
Kolberg ist immer eine Reise wert, die Historie, die wundervolle Landschaft, sind bemerkenswert. Es wurde in den vergangenen Jahren viel gebaut, der Tourismus somit gut angesiedelt.
Die polnische Küche ist sehr deftig und gut eine Preissteigerung im Gaststättenbereich ist aber auch hier deutlich zu merken, trotzdem noch unter dem Niveau der deutschen Ostseebäder.
Einen Parkplatz in Hafennähe zu finden ist in der Saison schwierig, wenn dann doch gegen hohe Gebühren. Ich habe für einen Nachmittag 20 EUR bezahlt, jede angefangene Stunde 4 EUR ist normal.
Die Sauberkeit, speziell auch in den vielen guten Einkaufzentren ist top, der lange Sandstrand und die Uferpromenaden werden immer gesäubert.
Der Pole ist sehr gastfreundlich und warmherzig, mir ist aber auch aufgefallen, das einige Polen, und dieses Gefühl hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt, deutschen Touristen gegenüber sehr reserviert, ja sogar ablehnend gegenüberstehen, auch im Straßenverkehr hatte ich einige unschöne Begegnungen. Ich glaube schon, das dies Ausnahmen sind.
Man trifft manchmal auf Menschen, auch die im Service arbeiten, die wollen sich einfach nicht mit einem Deutschen abgeben, finde ich total schade, sie leben ja auch vom Tourismus.
Mein Fazit; Ich bin gern hier, werde auch wieder nach Kolberg reisen, wenn ich aber merke, das die Ablehnung uns gegenüber grösser wird als die Akzeptanz, dann sind meine Reiseziele in anderen Ländern, von denen es reichlich ja bekannterweise reichlich gibt.
Liebe Grüße Micha
Hallo Micha,
danke für dein nettes Feedback zu meinem Bericht und ganz herzlichen Dank zu dem umfangreichen Update zu Kolberg.
Ich hoffe sehr, dass diese ablehnende Haltung nicht zunehmen wird, da die polnische Ostsee eine wirklich
tolle Alternative zur deutschen Küste ist. Aber ich gebe dir recht, so etwas hinterlässt dann einen faden Beigeschmack und man
orientiert sich irgendwann anderweitig.
Liebe Grüße Nicola