Florida | 2011 | Featured Image

Florida 2011

von Nicola

Unsere 1. Reise nach Amerika. Wir hatten es tatsächlich getan und Flüge für uns alle 4 gebucht. Mitte bis Ende Juli 2011 ging es für 17 Tage in den Süden Floridas.

Bei einem unserer so wundervollen Mallorca Urlaube hatten wir eine andere Hamburger Familie kennengelernt, die wie wir, nach vier Urlauben hintereinander auf der schönen Balearen Insel, einmal etwas andere Urlaubsluft schnuppern wollte.

Bei ein paar Gläschen Sangria wurde somit die Vorplanung für das kommende Jahr vollzogen. Selber waren sie bereits 9 Jahre zuvor einmal in Florida gewesen und wollten diese Reise gerne noch einmal wiederholen. Da Amerika absolutes Neuland für uns war überließ ich auch gerne den Großteil der Planung den Anderen, die ja bereits Erfahrung hatten.

Ich war so von der Vorstellung nach Amerika zu reisen begeistert, dass ich alle Vorgaben als Gut empfand und brav abnickte. In meinem Fazit werde ich euch schreiben, ob das eine so gute Idee war.

Aber erst einmal galt es Reisepässe zu beantragen und dann das ESTA. In der Kategorie Allgemein nützliche Tipps gibt es dazu eine Anleitung. Das funktionierte bestens und so stand der Reise über den großen Teich nichts mehr im Wege.


Allgemeines

Anreise

Am 13.Juli ging es voller Vorfreude los. Die Kinder taten ganz cool. Amerika, ja halt Amerika. Dafür waren wir Großen umso hibbeliger.

Mein Vater fuhr uns zum Flughafen wo wir auf die restliche Reisegruppe trafen. Wir hatten Gabelflüge gebucht, hin über Frankfurt nach Orlando, zurück von Miami ebenfalls über Frankfurt nach Hamburg. Alles mit der Lufthansa. Außer der Tatsache, das ich einfach im Flieger nicht schlafen kann und somit 10 Stunden sehr lang und unbequem werden können, klappte alles pünktlich und reibungslos.

Auf dem Hinweg lernte ich die Vorzüge des A340-600 kennen. Auch wenn es sich um ein älteres Model handelt, so war die Aufteilung mit den Toiletten ein Stockwerk tiefer doch eine der besten Erfindungen des Flugzeugbaus und weiß der Geier warum das nicht beibehalten wurde. Keine Gerüche in den der Toiletten nahen Economy Plätze und keine Schlangen vor deren Sitze.

Aber gut wird wohl der Aerodynamik oder Wirtschaftlichkeit zum Opfer gefallen sein. Das Essen war sehr gut. Ebenfalls im unteren Stock war eine kleine Bar aufgebaut, wo man sich zwischendurch jederzeit Snacks und Getränke holen konnte.

Landung war pünktlich und die Immigration, vor der soviel gewarnt wurde, verlief äußerst freundlich. Unser Officer jedenfalls begrüßte uns herzlich. Ja und dann waren wir da, im großen Amerika 🙂


Klima

Und bereits die ersten Schritte vor das Flughafengebäude zum Taxistand ließen erahnen mit welchem Klima wir die nächsten 17 Tage zu kämpfen haben werden. Ich liebe es warm und ja auch Hitze ist kein Problem. Doch wenn einem nach wenigen Minuten die Klamotten am Leib kleben vor lauter Schweiß dann bin ich raus.

Das ist dann einfach anstrengend – aber auch hier gilt – wer sich vorher nicht selber schlau macht muss dann halt da durch.

Die heißeste Zeit in Florida sind der Juli und August. Die durchschnittlichen Höchsttemperaturen bewegen sich dann bei rund 33 bis 35 Grad mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit.


Hotel in Orlando – Walt Disney World Swan and Dolphin Resort

Im Hotel wird ein kompletter Ticketservice für alle Parks angeboten, so dass das Anstehen, zumindest an der Kasse, entfällt. Ich glaube es gab auch den einen oder anderen kleinen Rabatt, da man ein Hotel im Resort bewohnte aber billig ist der Spaß nicht.


Für den morgigen Tag organisierten wir uns nach Ankunft noch die Tickets für den Animal Kingdom Park. An die 400 $ wechselten dafür den Besitzer. Puh ….


Tag 1

Animal Kingdom Park

Nach einem super Frühstück gingen wir zum Busshuttle vor dem Hotel. Nach wirklich kurzem Warten wurden wir dann direkt zum Parkeingang gefahren. Hier ging es dank schon vorhandener Tickets zügig in den Animal Kingdom Park.

Disney’s Animal Kingdom ist einer der 4 Themenparks des Walt Disney World Resort. Epcot, Magic Kingdom und Disney’s Hollywood Studios sind die drei weiteren. Und dann natürlich noch der Hauptpark, das Disneyland. Wir hatten uns für den Animal entschieden so dass es für alle Kinder, die sich im Alter zwischen 4 und 14 Jahren befanden, einen Reiz hatte.

Wie gesagt ich hatte mich leider nicht um die Planung gekümmert, so dass ich zum damaligen Zeitpunkt keine Kenntnis vom ebenfalls existierenden Universal Orlando Resort hatte. Dieses ist ähnlich dem Walt Disney World Resort aufgebaut und eignet sich mit dem Universal’s Islands of Adventure und seinen Themenbereichen gerade für Jungs wahrscheinlich um einiges mehr als Disney.

Unter anderem findet man dort Port of Entry, Marvel Super Hero Island, Toon Lagoon, Jurassic Park, The Lost Continent, Seuss Landing sowie The Wizarding World of Harry Potter.

Das Symbol des Parks ist der Tree of Life, ein 44 m hoher und 15 m breiter künstlicher Baum, der in der Hauptregion im Safari Village (Update: Heute Discovery Island genannt) steht. Hier am Fuß des Lebensbaums befindet sich die Attraktion It’s Tough to be a Bug. Ein 3D-Film mit Figuren aus dem Film Das große Krabbeln, den die Kinder sehr gut fanden.


Außer dem Safari Village hat der Park 6 weitere Regionen. Wir starteten in Africa und gingen mit dem Die Kilimanjaro Safaris auf Tour. In offenen Safari Bussen kann man hier verschiedene afrikanische Tiere sehen, die sich frei in einer künstlich geschaffenen Savanne bewegen.


Danach ging es auf dem Pangani Forest Exploration Trail zu den Gorillas und weiter über einen schmalen Naturpfad durch ein kleines afrikanisches Dorf zu einem Vogelkäfig mit exotischen Vögeln, einem Forschungszentrum mit Nacktmullen sowie verschiedenen Nagetieren und Reptilien.


Von dort machten wir dann einen Abstecher ins DinoLand U.S.A, wo man auf dem Cretaceous Trail Fossilien aus der Dinosaurierzeit begegnet. Im The Boneyard kann man in großen Sandkästen nach Knochen von Dinosauriern graben. Meine Männer gingen hier auf eine Fahrt mit der Primeval Whirl. Eine Achterbahn mit selbst drehenden Kabinen und schnellen Kurven.

Weiter ging es nach Asien. Die Show über verschiedene Wildvögel ließen meine Herren links liegen und unternahmen statt dessen lieber eine Fahrt mit dem Expedition Everest, einer in ein künstliches Gebirge gebauten Hochgeschwindigkeitsachterbahn.


In der Region Asien im Themenbereich Indien gibt es dann die Kali River Rapids. Eine Wildwasser Rafting Bahn. Da alles was zu hoch ist nicht von mir bestiegen wird, sind Wasserbahnen genau das Richtige für mich. Also hinein in das Vergnügen. Es machte einen Riesenspaß, jedoch war bestimmt die Hälfte unserer Truppe hinterher klatschnass, also wirklich durchnässt.

Angesichts der herrschenden 35 Grad dachte ich, kein Problem, ist ja binnen weniger Minuten getrocknet. Doch das war ein großer Irrtum. Schließlich hatten wir nicht nur 35 Grad, sondern auch eine Luftfeuchtigkeit nahe der 100% und somit klebte der nasse Shorts an mir wie Patex.


Da ich kurz vor dem Urlaub erst mit einer Blasenentzündung flach gelegen hatte wollte ich hier kein Risiko eingehen und beschloss besser zurück ins Hotel zu fahren und mich umzuziehen. Da der Tag schon gut fortgeschritten war und mein kleiner Sohn keine Lust mehr hatte, nahm der die Chance wahr und schloss sich mir an. Im auf gefühlte 10 Grad herunter klimatisiertem Shuttle Bus fuhren wir zurück ins Hotel und mussten nun tatsächlich heiß duschen 🙂

Nachdem auch der Rest zurück und frisch gemacht war gingen wir auf den Walt Disney Boardwalk. Hier flanierten wir ein wenig und gingen dann lecker Rippchen essen. Zurück im Hotel organisierten wir noch die Tickets für Seaworld am nächsten Tag. Ich meine es waren auch dieses Mal so knapp 350 EUR.


Tag 2

Seaworld

Wieder bestens gestärkt vom leckeren Frühstücksbüffet fuhren wir heute per Taxi zu Seaworld. Der Park ist eine Mischung aus Delfinarium mit Seelöwen, Eisbären, Seekühen, Pinguinen, Delfinen und Walen sowie einem Vergnügungspark. 


Wir besuchten als erstes die Show der Orcas im Shamu Stadium. Etwas Zwiegespalten zwar, aber den Kindern zuliebe, die diese Show gerne sehen wollten. Wenn Tiere artgerecht gehalten werden und nicht zu etwas gezwungen werden mögen Shows durchaus ok sein. Bei diesen riesigen Orcas kann ich es mir einfach nicht vorstellen, dass die Becken hier ein Meer ersetzen können.

Um nicht schon wieder pitschnass zu werden verzog ich mich in die hintersten Reihen, während die Männer weiter vorne die schönen Tiere verfolgten. Seit diesem Jahr lief hier die neue OneOcean Show. Die durchaus, wenn man über das Zustande kommen nicht weiter nachdenkt, sehr sehenswert war. Im Anschluss gab es noch eine Delfinshow.


Update 2020:

Am 31. Dezember endet One Ocean, die umstrittene Orca-Show im SeaWorld Orlando. Am 1. Januar geht dort dann Orca Encounter (zu Deutsch: Orca-Begegnung)  an den Start. Die neue Show soll nicht mehr nur der Unterhaltung dienen, sondern die Besucher über das Leben und Verhalten der Orcas informieren. Die Tiere werden noch Teil der Show sein, aber dann zumindest keine Kunststücke mehr vorführen müssen.

RTL.DE

Im Park ist auch noch ein relativ großes Naturbassin angelegt, indem Delfine, Manatees und Rochen schwimmen und sich mehr oder weniger freiwillig streicheln lassen.

Es folgte der Vergnügungsteil des Parks. Hier sind die Männer ein paar Fahrgeschäfte gefahren und wir waren eine Kleinigkeit essen um den täglich mittags stattfindenden Regensturz abzuwarten. Dann hatten wir aber auch genug von Freizeitparks.

Das Wetter schlauchte sehr. Selbst das bloße Sitzen bei den Shows geriet zur Anstrengung. Ein wenig Linderung verschafften die bereits gestern im Park gekauften Wassersprüher. Das sind kleine Sprühflaschen, die einen Propeller haben der für feinen Wassernebel und ein wenig Erfrischung sorgte.

Mit Auf dem Rückweg machten wie alle noch einen Abstecher in die Orlando Vineland Premium Outlets, die auf dem Weg lagen. Mit ein paar Kleinigkeiten ging es zurück ins Hotel. Während der eine Teil sich noch Karten für das Disneyland morgen besorgte hatten wir einstimmig beschlossen, uns reicht es mit Freizeitparks.

Da das Disneyland bereits 2006 in der europäischen Version bei den Kindern durchgefallen war, beschlossen wir einen Pooltag einzulegen.


Tag 3

Relaxen am Hotelpool

Da heute kein Freizeitpark auf uns wartete ließen wir uns beim Frühstück so richtig Zeit und genossen dieses im vollen Umfang. Danach packten wir die Badesachen zusammen, schließlich waren wir in Florida, und gingen zur Poollandschaft.

Die gesamte Hotelanlage war sehr gepflegt und schön angelegt, so auch die Pools. Hier verbrachten wir ein paar Stunden und aßen lecker zu Mittag in einem der Poolrestaurants. Erst als es trotz Wasser und Nichtstun nicht mehr auszuhalten war vor Hitze ging es zurück aufs Zimmer.


Da die Kinder null Lust zu Nichts hatten, so fertig waren sie vom Planschen und der Wärme, beschlossen wir am Car Rental Desk nachzufragen, ob unser ab heute ab hier gebuchter Leihwagen eventuell schon da war.

Über Alamo hatten wir einen Mid Class SUV für den restlichen Floridaaufenthalt gebucht mit Abholstation hier im Hotel.


Gewitter in Amerika

Wir hatten Glück der Wagen stand bereit. Und so überließen wir die Kinder dem Hotelzimmer und ihrer Elektronik und machten eine kleine Tour um ein wenig von der Umgebung zu erkunden und noch den Lake Buena Vista Factory Stores einen Besuch abzustatten.

Das Outlet lag knappe 6 Meilen vom Hotel entfernt und sowohl die Kinder als auch wir waren mit Handy ausgestattet, so dass das kein Problem sein sollte. Sie waren ja keine Kleinkinder mehr. Jedoch nach einer knappen Stunde im Outlet setzte ein so heftiges Unwetter ein, dass die Kinder anriefen, sie hätten doch ein wenig Angst, dass die Blitze ins Hotel einschlagen, da das Zimmer so hoch lag.

Also schickten wir die Kinder in die Lobby, wo es nette Sitzecken gab und machten uns auf den Rückweg. Leider habe ich vor lauter Anspannung null Fotos gemacht. So etwas kannten wir bis dato nicht. Die Blitze gingen links und rechts vor und hinter dem Auto leuchtend hell runter, dazu regnete es sintflutartig. Das Ganze führte zu einem Verkehrschaos und wir waren heilfroh als wir zurück im Hotel waren.

Wir sprachen uns dann noch kurz mit den Anderen ab, wann morgen gefrühstückt wird, da ein langer Tag anstand und ließen den Abend im Hotelzimmer ausklingen.


Tag 4

Kennedy Space Center

Heute ließen wir uns überreden im benachbarten Swan Hotel zu frühstücken, angeblich noch besser und mit Disneyfiguren zum Anfassen. Konnten wir so nicht bestätigen, es fehlten sogar die geliebten Pancakes und die ganze Atmosphäre viel rummeliger, da durch den Besuch der Disneyakteure es natürlich gerade Familien mit Kleinkindern hierherzog.

Hinzu kommt dass unsere Kinder da etwas komisch sind und solche Attraktionen alles andere als gut finden ;-). Na gut es war einen Versuch wert. Satt wurden wir natürlich auch hier dicke. Nach dem Frühstück hieß es dann Auto packen und auschecken. Heute ging es weiter zu dem für die nächsten 13 Nächte gemieteten Ferienhaus in Cape Coral. Aber vorher stand noch das Kennedy Space Center auf dem Programm.

Das Center ist ist der Weltraumbahnhof der NASA auf Merritt Island hier in Florida. Seit dem Flug von Apollo 8 im Dezember 1968 bis jetzt im Juli 2011 starteten hier alle bemannten Raketen der USA (Apollo und Space Shuttle). Wir waren leider 9 Tage zu spät hier. Am 8.Juli war die letzte Space Shuttle Raumfähre von hier gestartet.

Das Kennedy Space Center besteht aus vier Bereichen, der Industrial Area, dem Launch Complex 39 inkl. seiner beiden Startrampen LC-39A und LC-39B, der Shuttle Landing Facility und dem Besucherzentrum für Touristen. Hierher verschlug es uns heute. Wir hatten keine Tickets im Vorweg gekauft, so dass wir an den Kassen anstehen mussten. Trotz großem Andrang ging es aber zügig.

Zunächst nahmen wir an einer Bustour über das Gelände teil, bei der es auch zum Apollo/Saturn V Center ging. Dort befindet sich eine der zwei verbliebenen Saturn-V-Raketen und in einem kleinen Theater wird eine Saturn-V-Mission vom Start bis zur Landung auf dem Mond nachgestellt. Außerdem fuhren wir zur Startrampe LC-39A.


Danach schauten wir uns dann genauer auf dem Gelände des Besucherzentrums um. Hier bekam man wirklich interessante Informationen zur Geschichte der Raumfahrt der USA. Im Rocket Garden sind Raketen aller Generationen ausgestellt. Im Museum findet man eine benutzte Landekapsel eines Raumschiffs aus den 60er Jahren.

Dachte ich im Vorwege noch, dass dieser Ausflug eher ein reines Männerding ist, so war ich hinterher überrascht, wie sehr es auch mir gefallen hatte. Ich kann einen Ausflug hierher nur empfehlen und würde ihn allen Freizeitparks vorziehen 😉


Weiterfahrt nach Cape Coral

Gegen 16:00 Uhr machten wir uns dann aber auf die Weiterfahrt. Gute 200 Meilen lagen noch vor uns bis zu unserem nächsten Domizil in Cape Coral. Wir nahmen die schnellste Strecke über die I4 und US 17 S und fuhren somit nicht die schöne Küstenstraße A1A. Das hätte den Zeitplan gesprengt.

Ein ähnlich schweres Unwetter wie gestern bremste uns jedoch auch auf dieser Route aus. Teilweise regnete es so heftig, dass selbst mein Mann für kurzzeitiges Anhalten plädierte, und der ist sonst sehr unerschrocken was Autofahren und Witterungen/Verkehrsaufkommen angeht.

Bei dem Versuch Staus auf der 17 zu entkommen und auszuweichen kamen wir dann auch durch so manchen Ort, den man wahrscheinlich besser meidet. Teilweise standen an den Kreuzungen Polizeiwagen und bewaffnete Officers. Wir Frauen plädierten dann doch lieber für Stau und es ging zurück auf die Hauptroute.


Ferienhaus Cape Coral

Irgendetwas um 21:00 Uhr hatten wir es dann geschafft und unser Haus erreicht. Wir hatten das Ferienhaus im Internet über eine der vielen Agenturen gebucht und im Vorwege den Code für den Schlüsselkasten erhalten. So mussten wir nicht erst noch lange Schlüssel holen, sondern konnten direkt ins Haus.

Nach kurzer Inspektion des Anwesens und der Zimmerverteilung packten wir die Autos aus und richteten uns ein. Das Haus hatte im OG 4 Schlafzimmer und drei Bäder, unten gab es einen riesigen Wohnbereich mit großer Küche und ein Arbeitszimmer mit Billardtisch. Die durchs Haus begehbare Doppelgarage beherbergte auch die Waschküche mit Waschmaschine und Tümmler.

Zum Glück für diese Jahreszeit war es komplett klimatisiert. Nur muss man sich bewusst sein, dass Strom meistens separat abgerechnet wird und die Klimaanlagen absolute Stromfresser sind. Ganztägige Klimatisierungen sollten besser unterlassen werden, wenn man den Mietpreis nicht noch einmal als Strompreis am Ende auf der Rechnung haben möchte.


Der Terrassen- und Poolbereich war großzügig und mit bequemen Mobiliar unter einem Cage. Außerdem gab es einen riesigen Gasgrill, so dass den Abendessen nichts mehr im Wege stand.

Nach kurzem Anstossen auf den 2. Teil des Urlaubes gingen wir alle erst einmal schlafen.


Tag 5 – 11

Cape Coral mit Boot

Den nächsten Tag starteten wir mit einem Großeinkauf beim Publix Super Market und einem anschließenden Frühstück mit vielen amerikanischen Frühstücksleckereien 😉 Dann wurde auch schon unser gemietetes Motorboot zum Haus geliefert. Cape Coral, auch das Venedig Floridas genannt, besteht unter anderem aus einem Labyrinth von Wasserstrassen und Kanälen.

Viele der Ferienhäuser in Cape Coral liegen direkt am Kanal und verfügen über einen Bootssteg. So auch unser Haus und von daher hatten wir uns bereits vorher entschieden uns für eine Woche den Luxus der eigenen Motorjacht zu gönnen, um damit Ausflüge in die nähere Umgebung und die Inseln Sanibel und Captiva Island zu unternehmen.


Wer Bootsausflüge dieser Art plant ist gut damit beraten ein paar Hinweise zu berücksichtigen. So ist ein Haus nahe dem offenen Meer, also dem ins Meer führenden Caloosahatchee River Gold(-Zeit)wert, da ansonsten der Weg durch die kleinen Kanäle dorthin sehr sehr lang sein kann. Im gesamten Stadtgebiet von Cape Coral gilt die Regel No wake Zone, was gleichzusetzen mit Schrittgeschwindigkeit ist.

Und das Kanalnetz umfasst schon den einen oder anderen Kilometer. Des weiteren ist Kanal nicht gleich Kanal. Die Süßwasserkanäle führen nicht aufs Meer hinaus, auch dann nicht, wenn es auf der Karte so aussieht. Unbedingt drauf achten, dass bei der Hausbeschreibung Gulf Access Kanal hinterlegt ist. Dann liegt das Haus an einem Salzwasser- oder Mischwasserkanal, der aufs Meer hinausführt.

Wir wohnten in guter Lage und trotzdem zog es sich sehr. Da in der von uns gewählten Reisezeit nun auch noch täglich um die späte Mittagszeit / frühen Nachmittag Gewitter einsetzten, die wir lieber nicht auf dem Wasser verbringen wollten, hieß es die kommende Woche früh aufstehen und zeitig lostuckern.

Man kann sich vorstellen zu welchen Beifallsstürmen das bei unseren vier Kindern führte. Aber hat ja keiner gesagt das Urlaub auch automatisch Erholung bedeutet. Schon gar nicht, wenn man so irre ist diesen im Juli in Florida zu verbringen 😉

Außer diesen Widrigkeiten war so ein Boot aber eine tolle Sache. Wir erkundeten damit vom Wasser aus die nähere Umgebung von Cape Coral und machten tolle Strandausflüge nach Sanibel und Captiva Island. Kamen so an Strände, die Menschenleer waren. Unter anderem an einen absoluten Traumstrand auf North Captiva Island, den wir per Auto gar nicht erreicht hätten. North Captiva Island ist tatsächlich nur per Boot oder Kleinflugzeug erreichbar.


Wir ankerten auch vor Sanibel und bahnten uns den Weg im Wasser zwischen zahlreichen Rochen bis zum tollen Muschelstrand am Leuchtturm von Sanibel. Die erste Woche in Cape Coral war also mit täglichen Bootsausflügen und viel Strand und Meer ausgefüllt.

Total schön waren die täglichen Begegnungen mit den Delfinen, die unser Boot begleiteten. Allerdings nur so lange bis wir die Kameras gezückt hatten – dann waren sie weg. Clevere Tiere, haben sich sicher einen Heidenspaß daraus gemacht.


Im Caloosahatchee River, der dann aufs offene Meer gelangte, sahen wir viele Manatees und wohl auch einen Hai. Zumindest ließ die Flosse, die aus dem Wasser ragte, kaum einen anderen Schluss zu.


Chillige Nachmittage und Abende

Durch die täglichen Gewitter waren wir dann pünktlich zum amerikanischen ultrasüßen aber leider leckeren Kuchen samt Kaffee wieder im Haus und verbrachten die Nachmittage am Pool. Dank des Käfigs über Pool und Terrasse konnte man hier nach den Regengüssen jederzeit ohne Moskitoangriffe herrlich sitzen, liegen und den Pool genießen.

In dieser Hochzeit der Moskitos sollte man unbedingt darauf achten, dass das Haus über so einen Cage verfügt. Das ist ein Mückenschutzgitterkäfig, der meist die gesamte Terrasse und Poolbereich überdeckt. Grandiose Erfindung – könnte ich bei meiner Insektenphobie glatt auch für zu Hause gebrauchen.


Abends haben wir die erste Woche durchgehend den Grill in Anspruch genommen und nette Abende gehabt. Nach einer Woche wurde unser Flitzer dann leider abgeholt und wir hatten jetzt Zeit das eine oder andere Städtchen/Inselchen per Auto ein wenig genauer zu erkunden.

So machten wir als erstes einen Abstecher nach Naples.


Tag 12

Naples

Ebenso wie Cape Coral ist Naples eine Stadt am Golf von Mexiko im Südwesten von Florida. Von unserem Haus waren es gut 50 Meilen und eine knappe Stunde Fahrtzeit. Wahrzeichen und auch unser heutiges Hauptziel ist das Naples Pier, welches im Jahr 1888 erbaut wurde.

Das Pier ist ein beliebter Ort bei Anglern und liegt an einem kilometerlangen Strand mit kristallklarem Wasser und herrlichem Puderzuckersand. Allabendliches Highlight hier ist sensationelle Sonnenuntergang.


Stadtbild von Naples

Bevor es soweit war schauten wir uns noch das Städtchen selber an. Es mutet ein wenig wie eine Bilderbuchkulisse an. Alles ist außerordentlich gepflegt, man könnte fast sagen für einen Bildband gestylt. Dazu die akkurat zurechtgeschnitten Palmen – echt nett – wenn man es denn so aufgehübscht mag.

Hauptanlaufpunkt zum Shoppen und Essen gehen ist die 5th Avenue. Neben Geschäften für Mode und Wohnen findet man hier viele kleine Läden, in denen man schöne Kleinigkeiten und Geschenke shoppen kann. Dazu gesellen sich unzählige Bars, Cafés und Restaurants.


Coastland Center

Da es auch heute sehr heiß und schwül war und die Kombi Kinder/Hitze/Shoppen nicht immer optimal ist beschlossen wir einen Abstecher in eine klimatisierte Shoppingmall zu machen und dort die Lebensgeister der Kinder mit Eis wieder zu erwecken. Keine 10 Minuten später genossen wir die herrlich klimatisierte Luft eines Shopping-Centers.

Das ich so etwas jemals schreiben würde, wo ich Klimaanlagen verabscheue. Aber was zu viel ist ist zu viel. Nach einem Eisbecher bei Häagen-Dazs, für dessen Preis man anderswo eine Hauptmahlzeit aus drei Gängen genießen könnte, waren die Kinder zu neuen Taten bereit.

Sonst nicht sonderlich Shoppingaffin verfielen sie im Abercrombie Store einem regelrechten Kaufrausch. Da konnten wir natürlich nicht nur zusehen und machten sogleich mit. Nachdem die Reisekasse dann starke Defizite aufzeigte ging es zurück Richtung Pier. Etwas verbummelt hatten wir uns mit der Zeit schon, denn wir wollten ja rechtzeitig zum Sonnenuntergang dort sein.

Also Gas, was in Amerika meist nicht möglich ist, und los ging es. Der Verkehr um diese Zeit war doch beachtlich und aus den 10 Minuten wurden eher 20 und die Zeit drängte. Also zack den nächsten Parkplatz in Piernähe und ab zum Strand.


Sonnenuntergang am Pier

Ich nehme es vorweg, um die schönen Eindrücke vom Sonnenuntergang später nicht zu ruinieren, es war der teuerste Sonnenuntergang ever. Wir parkten nämlich auf einem kostenpflichtigen Parkplatz, den wir so nicht erkannt hatten. Wir hätten also an eine der zentralen Parksäulen durch Eingabe unserer Parkplatznummer vorab bezahlen müssen. Und wo, wenn nicht hier, lohnt eine allabendliche Polizeikontrolle? Zack 50$ Strafe.

Und man ist sehr gut beraten diese auch auf einem Postoffice noch während des Urlaubes zu bezahlen. Ansonsten droht im schlimmsten Fall beim nächsten Mal eine Einreisesperre. Aber zum Glück wussten wir das noch nicht, als wir den wirklich zauberhaften Sonnenuntergang genossen 😉


Hinterher ging es dann auf Wunsch unseres Jüngsten zu Red Lobster. Ich glaube er hoffte hier auf ähnlich leckeren Hummer wie letztes Jahr auf Mallorca zu treffen. Der Wunsch blieb leider unerfüllt, da den Hummer auf Mallorca unser kochbegnadete Fincabesitzer frisch zubereitet hatte und der fast Sterneniveau hatte.

Aber es schmeckte trotzdem Allen und wir wurden dicke satt.


Tag 13

Sanibel Island

Da wir in der letzten Woche ausschließlich die Strände hier gesehen hatten stand heute eine ausführlichere Begehung auf dem Plan. Auch mit dem Auto gelangt man problemlos über den mautpflichtigen Sanibel Causeway (6$ in Richtung Sanibel, Retour kostenlos [Stand 2019]) auf die Insel. Von Cape Coral sind es knapp 20 Meilen und wir haben gute 45 Minuten dorthin gebraucht.


Sanibel Island besteht aus der Stadt Sanibel mit seinen rund 6.000 Einwohnern und einem mehr als 20 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet – dem J.N. Ding Darling National Wildlife Refuge. Diesen steuerten wir als erstes an.


J.N. Ding Darling National Wildlife Refuge

Das Mangroven- und Sumpfgebiet wurde nach dem bekannten Karikaturisten Jay Norwood Ding Darling benannt. Der Namenszusatz Ding entstand in seiner Zeit als Kunstredakteur Ende des 19. Jahrhunderts als er anfing seine Arbeit mit D’ing zu signieren. Außer seiner redaktionellen Zeichnungen für die er 1924 und 1943 den Pulitzer-Preis gewann, widmete er sich intensiv dem Naturschutz.

Das Schutzgebiet auf Sanibel Island dient vor allem dem Erhalt des Ökosystems Mangrove. Der Park besteht zum Großteil aus naturbelassenem Wildnisgebiet, in dem man neben einer großen Anzahl verschiedener Zugvogelarten auch Exemplare des amerikanischen Alligators, Schlangen und viele andere Tierarten entdecken kann.

Über eine Rundstrecke, dem Wildlife Drive, kann man das Gebiet mit dem PKW, zu Fuß oder auf dem Fahrrad entdecken. Der Eintritt kostet je PKW 5$ und ist bis auf freitags täglich möglich. Am Eingang gibt es ein Besucherzentrum mit hilfreichen Informationen über das Naturschutzgebiet. Hier hat man auch die Möglichkeit, Fahrräder zu leihen oder Kanus für eine Tour durch die Mangroven.


Wir entschieden uns aufgrund vorherrschender Witterung (heiß, schwül und moskitolastig) für das Auto. Man hat die Möglichkeit unterwegs immer wieder zu halten und über kleine angelegte Bohlenwege dann ein Stück zu Fuß in die Mangroven und zum Wasser zu gehen. Da wir am späten Vormittag in brütender Hitze hier waren hielt es sich mit der Tierbesichtigung aber doch sehr in Grenzen.

Laut Ranger ist die beste Zeit hier der frühe Morgen. Kurz nach Sonnenaufgang kann man dann eine vielfältige und artenreiche Tierwelt erleben. Nach einer Woche Wecker stellen war an so etwas aber nicht mehr zu denken 😉

Anschließend fuhren wir weiter zum Bowman’s Beach. Die Kinder verlangten nach Abkühlung und auch wir Erwachsenen hatten nichts dagegen.


Bowman’s Beach

Unsere Bekannten hatten von ihrer ersten Florida Reise den Bowman’s Beach in guter Erinnerung und so ging es dorthin. Parken kostet 2$ die Stunde, bezahlt werden kann mit Scheinen oder per Kreditkarte an mehreren Automaten. Das Gelände bietet eine tolle Infrastruktur, es gibt Umkleidekabinen, Duschen, Toiletten und sogar Grillmöglichkeiten.

Vom Parkplatz geht man ein paar Minuten bis zum Strand. Der Weg führt per Holzbrücke über einen Fluss, in dem Alligatoren und Manatees anzutreffen sind. Die Kinder waren kräftig am Murren über den weiten Weg, die Hitze und die Moskitos. Kaum angekommen schlug die Laune aber in Begeisterung angesichts des mega Strandes und des herrlichen Wassers um. Für die nächsten Stunden waren sie dann mit planschen, tauchen und Muscheln suchen bestens beschäftigt. Ich muss nicht erwähnen, das die selbe Meckerei auf dem Rückweg natürlich wieder stattfand 😉


Aber zugegeben waren wir alle dann sehr groggy. Trotzdem machten wir noch einen Abstecher in den berühmten Muschelladen She Sells Sea Shells am Periwinkle Way. Um einige Muscheln reicher – wir hatten ja nicht bereits Kiloweise gesammelte Muscheln (das ist was ganz anderes, Mama!) – ging es dann zurück ins Ferienhaus.

Sanibel Island ist auf jeden Fall einen Abstecher oder sogar ein paar Übernachtungen wert.


Tag 14

Da sich der eine Teil heute mit Bekannten aus Hamburg traf hatten wir das Haus einmal ganz für uns und relaxten den Vormittag am Pool mit Planschen und Karten spielen. Gegen Mittag machten wir uns dann auf den Weg nach Fort Myers Beach.


Der Versuch eines Ausfluges

Leider wurde dieser Ausflugsversuch durch eine Reifenpanne genau auf der Cape Coral Bridge vorzeitig beendet. Der Ort des Schadens stellte sich aber als Glück im Unglück heraus. Eine Dame aus dem Mauthäuschen beobachtete den waghalsigen Versuch meines Mannes, hier auf der Brücke einen Reifen wechseln zu wollen und eilte herbei.

Schnell stellte sich heraus, dass sie Deutsche war, die dank einer gewonnenen Greencard nach Florida ausgewandert war. Es gibt sie also wirklich die Gewinner dieser Lotterie. Schnell beorderte sie uns alle aus dem Verkehr in ihr Mauthäuschen und rief den Road Assistent.

Tipp – unbedingt prüfen was die Mietwagenbedingungen zu Pannenhilfe sagen und ob dieser Service inklusive ist. Ansonsten empfiehlt es sich diesen dazu zu buchen. Wir hatten das Rundum sorglos Paket und somit außer Zeit keine Verluste.

Der Road Assistent war innerhalb von 20 Minuten da und zog das Reserverad auf, womit wir kurze Strecken fahren konnten.


Fahrzeugwechsel

Also erst einmal zurück zum Ferienhaus, um mitAlamo zu telefonieren, wo es jetzt ein neues Auto oder einen richtigen Reifen gab. Wir sollten einfach zum Flughafen Fort Myers fahren, dort würden wir ein neues Fahrzeug bekommen.

Wir warteten bis unsere Bekannten zurück waren, um die Kinder im Haus lassen zu können und fuhren den Wagen wechseln. Das ging mit Hilfe des Pannenberichtes vom Road Assistent problemlos und schnell. Einfach zur Mietwagenrückgabe fahren dort den Bericht vorzeigen, um ein neues Fahrzeug bitten und schon hatten wir eins 🙂

Ja auch so kann man einen Tag im Floridaurlaub verbringen. Nicht dramatisch aber auch nicht unbedingt zum Nachmachen empfohlen.


Tag 15

Da wir gestern nicht so richtig weit gekommen waren, starteten wir heute nach dem Frühstück einen weiteren Versuch Fort Myers Beach zu erkunden.


Fort Myers Beach

Dieses Mal fuhren wir die knapp 30 Meilen bis Fort Myers Beach ohne Probleme durch, aber auch so benötigten wir über eine Stunde für den Weg. Fort Myers Beach liegt auf Estero Island, einer kleinen, dem Festland vorgelagerten, Insel. Wir parkten auf einem großen Parkplatz direkt am sogenannten Times Square von Fort Myers Beach.

Unser erster Eindruck war klasse. Hier hätten wir auch gerne ein paar Tage direkt in einem Hotel am Beach verbracht. Langer weißer Sandstrand, herrliches Meer – warum nur hatten wir keine Badesachen dabei – und die süßen Cafés und Restaurants rund um den Pier einfach toll. Der Times Square mit seinen Shops in den herrlich bunten Floridafarben. Ein Traum.


Ja so hatten wir uns Florida vorgestellt. In der Eisdiele Kilwins Chocolates aßen wir ein ultraleckeres Eis und gingen dann noch ein wenig durch den Ort und am Strand bummeln. Auch den Kindern gefiel es hier richtig gut. Wir fuhren anschließend weiter auf Estero Island nach Bonita Beach. Die Strecke führt über den Estero Boulevard parallel zum Strand. Immer wieder hat man beste Sicht auf das tolle Meer.

Etwas weiter entfernt vom Stadtkern gibt es viele Appartementanlagen und nette kleine Restaurants. Leider hatte ich ja im Vorwege null recherchiert, so dass wir den hier ebenfalls liegenden und sehr bekannten Lovers Key State Park leider rechts liegen ließen.

Vier kleine Inselchen bilden diesen Lovers Key State Park. Eine davon und gleichzeitig Namensgeber des State Park ist Lover Key. Vor Jahren noch war die Insel nur per Boot erreichbar und galt als ein Rückzugsort für Verliebte, daher auch ihr Name. Heute ist der Park per Auto erreichbar und soll trotzdem noch ein wahres Paradies sein. Gerne lasse ich mir von euch berichten, ob sich ein Besuch hierher lohnt.

Wir fuhren also unwissend dran vorbei und immer weiter den Estero Boulevard entlang bis es dann am Bonita Beach Park nicht mehr geradeaus weiterging. Unterwegs kamen wir an tollen Häusern vorbei an denen man erkennt das die Gegend etwas wohlhabender ist.


Auf der US 41, dem S Tamiami Trail, ging es dann wieder zurück Richtung Homebase. Unterwegs machten wir noch einen Stopp bei den Miromar Outlets und dem Coconut Point Town Center, beide in Estero.


Outlets

Das Miromar Outlet ist eins der größten Outlets in Florida. Da es eher wie ein Dorf gestaltet ist hat es für ein Outlet wirklich Flair. Die Anlage ist nett angelegt und es gibt zahlreiche Restaurants und nicht nur die üblichen Fast Food Ketten.

Das Coconut Point Town Center ist ähnlich nett gestaltet. Hier findet man den einzigen Apple Store der näheren Umgebung, somit war der Favorit – zumindest für die Männer – schnell ausgemacht.


Also wer noch Shoppingbudget übrig hat und in der Nähe ist – ein Abstecher lohnt sich.


Tag 16

Unser letzter volle Tag in Florida – der sollte natürlich gut genutzt werden. Nach kurzem Beratschlagen entschieden wir alle gemeinsam noch einmal einen Beachtag einzulegen und zwar am Delnor-Wiggins Pass State Park, der kurz vor Naples liegt.


Delnor-Wiggins Pass State Park

Nach dem Frühstück packten wir also ein letztes Mal die Strandtaschen und fuhren zum Delnor-Wiggins Pass State Park. Knapp 30 Meilen und eine gute Stunde Fahrt. Ja die Wege zum Strand waren leider nicht mit Wegen auf Mallorca oder anderswo zu vergleichen. Aber dazu mehr in meinem Fazit.

Der Delnor-Wiggins Pass State Park wurde 1976 eröffnet und vereint Strand und Natur. Während im Westen des Parks der Sandstrand liegt, ist die Ostseite geprägt von Sumpfgebieten und dem Cocohatchee River.
Es gibt fünf Parkplätze, pro PKW zahlt man 6$ Eintritt.

Dafür hat man auch hier ausreichend Toiletten, Duschen und im Schatten der Bäume schöne Grillplätze. Geöffnet ist täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Da man sich hier mitten in der Natur befindet kann einem schon mal das eine oder andere Tierchen über den Weg laufen, schleichen, krabbeln 😉

Der Strand ist kilometerlang und man kann schöne Strandspaziergänge machen. Das Wasser war auch schön, jedoch fanden wir kam beides nicht an Wasser und Sand vom Fort Myers Beach oder Naples Beach ran. Dort war der Sand einfach viel weicher, pudriger und das Wasser noch klarer.

Ruhiger ist es aber auf jeden Fall hier und bei anderem Klima auch ideal, um es mit ein bisschen Naturerlebnis zu verbinden. Bei unserer Witterung ersparten wir uns die drohenden Moskitoangriffe und beschränkten uns voll und ganz auf die Strandseite.


Gegen frühen Nachmittag traten wir die Rückfahrt an und genossen noch ein wenig Terrasse und Pool, nachdem das heutige Unwetter seinen Dienst verrichtet hatte und es wieder trocken war. Die Zeit des Regens wurde währenddessen zum Packen genutzt, morgen war ja Heimreise angesagt.

Am Abend hauten wir dann alles was die Küche noch hergab auf den Grill und genossen ein letztes Mal die Atmosphäre.


Tag 17 – Abreise

Und wie immer viel zu schnell war der Urlaub zu Ende. Da wir ab Miami zurückflogen und es bis dahin noch knapp 150 Meilen quer durch die Everglades waren gab es ein sehr frühes Frühstück. Die Reste wurden als Proviant für Unterwegs geschmiert und dann hieß es auch schon Schlüssel abgeben und los nach Miami.

Wir fuhren die US 41, den S Tamiami Trail, da wir zumindest noch einen Blick auf das kleinste Postoffice der USA werfen wollten.


Das kleinste Postamt der USA

Der Halt am kleinsten Postamt der USA war eine willkommene Unterbrechung bei der ansonsten sehr eintönigen Fahrt Richtung Miami. Der Tamiami Trail durch die Everglades zieht sich wie Kaugummi und scheint endlos. Das Postoffice selbst ist wirklich klein und wir fragten uns wer hier in der Einöde wohl Post bekommt.


Ankunft Airport Miami und Rückflug

Geplant war in Miami noch einen Abstecher zum Ocean Drive zu machen. Doch der immer stärker werdende Verkehr rund um Miami ließ uns auf Nummer sicher gehen und direkt zum Airport fahren. Insgesamt dauerte die Fahrt gute 3,5 Stunden von Cape Coral.

Die Mietwagenrückgabe verlief schnell und problemlos, ebenso der Check In und die Kontrollen. Kurze Zeit später standen wir bereits am Abfluggate und warteten auf das Boarding. Auch das alles pünktlich und zügig. Zurück flogen wir mit einem A 380. Ein toller Flieger was die Geräuschkulisse angeht. Was den Platz oder die Toiletten betrifft im Economy Bereich für Langflüge genauso unbequem wie andere Flieger.

Nach meinen hochgelobten Toiletten beim Hinflug im A 340-600 geradezu eine Katastrophe hier. Ich frage mich, wie Leute mit einem etwas Mehr an Körperumfang hier klarkommen sollen. Service und Essen waren aber gut und wir landeten pünktlich in Frankfurt. Auch der Weiterflug nach Hamburg keine Stunde später war vorbildlich in Sachen Pünktlichkeit 😉


Fazit

Ich hoffe ich kriege das so formuliert, dass man am Ende nicht den Eindruck hat, die ist ja nur am meckern. Und wer sagt, selber schuld, hättest dich im Vorwege ja schlau lesen können, dem kann ich nur von tiefstem Herzen zustimmen. Also ich versuch es mal 😉

Von der Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Amerikaner waren wir echt angetan. Auch wenn jetzt wieder viele sagen, alles oberflächlich. Ja das mag sein, aber besser so als Unfreundlichkeit oder gar Ablehnung.

Florida mit seinen Palmen, Sandstränden und dem herrlichen Wasser des Golfs von Mexiko sind eine glatte 1 mit Sternchen.

Für die Freizeitparks muss man geboren sein, selbst unsere Kinder waren jetzt nicht sonderlich begeistert davon. Dafür würde ich nicht extra in die USA fliegen, das kann man auch in Europa haben, sei es Disneyland Paris oder das, von unserer Kindern nach wie vor bevorzugte, Legoland in Dänemark.

Das Dolphin Hotel war klasse und würden wir so wieder wählen. Der Abstecher zum Kennedy Space Center war eines der Highlights in diesem Urlaub.

Ein Ferienhaus in Cape Coral hingegen würden wir nicht noch einmal mieten. Das Haus selber war picobello da gab es nichts auszusetzen und auch die Zeit mit dem Boot hervorragend. Jedoch kann ich diese Art von Urlaub auch in Europa machen. Haus mieten und jeden Tag an den Strand. Dafür muss ich nicht den weiten Flug machen.

Amerika und eben Florida haben soviel schönes zu bieten, wie ich mittlerweile erlesen habe und die Wege hier sind einfach zu lang, um das alles von einem Standort zu schaffen. Ich hatte im Vorwege die Wünsche geäußert, einmal nach Miami zu wollen und auch die ein Abstecher auf die Keys sollte es sein.

Ja klar kein Problem, entscheiden wir dann vor Ort. Vor Ort war mir sehr schnell klar, dafür wohnten wir viel zu weit weg, um auch nur eines dieser Ziele per Tagesausflug zu schaffen. Also blieb die nähere Umgebung von Cape Coral und selbst da brauchten wir ja meist über eine Stunde zum nächsten Ort oder Strand.

Florida jederzeit gerne wieder aber dann als Roadtrip. Nur so kann man das Land hier wirklich entdecken. Und ganz ganz wichtig – zumindest für uns – nie wieder zu dieser Jahreszeit! Das gesamte Leben findet in diesen Monaten, vom Strandleben einmal abgesehen, in klimatisierten Räumen oder Autos statt.

Abends essen gehen und schön draußen sitzen, mit das Schönste an einem Sommerurlaub für uns, nicht machbar. Wenn man die Hitze dann vielleicht erträgt, die Moskitos rauben einem die letzte Lust auf ein Essen unter freiem Himmel.

Daher entschieden wir uns auch gegen einen eigentlich geplanten und machbaren Ausflug in die Everglades. Hier hätte selbst Antibrumm für die Tropen versagt, so stark waren die Moskitos vertreten. Von daher haben wir für uns entschieden Amerika und auch Florida jederzeit wieder aber dann als Roadtrip und insbesondere Florida nicht noch einmal zu dieser Jahreszeit.

Aber letztendlich muss das ja jeder für sich entscheiden – das sind nur leibgemeinte, ganz individuelle und persönliche Hinweise 🙂

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