Groningen | 2019 | Featured Image

Groningen 2019

von Nicola

Ende August beschlossen wir spontan uns nach viel beruflichem Stress eine kleine Auszeit in den Niederlanden zu gönnen. Eine Freundin hatte kurz zuvor von Groningen geschwärmt, so dass wir kurzentschlossen dort vom 30.08 – 01.09 ein Zimmer im B&B Groningen Peizerweg buchten. Groningen entdecken konnte starten.


Allgemeines

Unterkunft

Das B&B Groningen Peizerweg ist ein liebe- und stilvoll renoviertes kleines Hotel in optimaler Lage zur Altstadt von Groningen. Die Inhaber Bobby und Danielle führen ihr kleines B&B mit ganz viel Herzblut. Die Zwei sind einfach zauberhaft. Da die kleine Familie auch selber dort wohnt, hat man immer einen Ansprechpartner und wird mit sehr guten Tipps für seinen Groningen Aufenthalt ausgestattet.

Die Zimmer sind modern gestaltet und alles ist äußerst sauber. Ganz toll hat uns auch der kleine Wintergarten gefallen, in dem es morgens ein leckeres Frühstück an einer liebevoll gedeckten Tafel gab. Das B&B vermietet idealerweise auch Fahrräder. Die kosten pro Tag und Rad 7,50 EUR. Sein Auto kann man kostenlos im Innenhof parken und am besten dann alles Weitere per Fahrrad erledigen. Die Altstadt von Groningen ist nur sehr begrenzt mit dem Auto befahrbar, so dass Radfahren der eindeutig bessere Weg ist sich dort fortzubewegen.

Die Fahrradwege in und um Groningen sind tip top, so dass es auch für nicht so geübte Fahrer kein Problem sein sollte. In den Gassen der inneren Altstadt empfiehlt es sich das Rad einfach anzuschließen und den Stadtkern zu Fuß zu erkunden. Geübte können natürlich auch das per Fahrrad erledigen. Ist aber schon ein ziemliches Gewusel aus Fahrradfahrern und Fußgängern, so dass wir dort meistens zu Fuß unterwegs waren.

Leider habe ich außer vom Frühstücksraum und unserem Zimmer keine weiteren Fotos vom B&B gemacht. Besucht aber gerne Bobby´s Homepage wenn ihr Interesse habt.


Anreise

Wir sind mit dem Auto angereist. Da man dieses in Groningen selber aber überhaupt nicht braucht, ist die Anreise per Bahn oder auch per Flixbus eine empfehlenswerte Alternative. Sowohl Bahnhof als auch Flixbushaltestelle liegen sehr zentral.

Einziger Nachteil ist die dort begrenzte Mitnahme von Gepäck. Groningen ist ein wahres Shoppingparadies. So kann es schon vorkommen, dass man mit kleinem Koffer anreist und vollbeladenem Auto wieder nach Hause fährt. Unsere 7 neuen Sofakissen und etliche Gartenpflanzen hätten eine Rückfahrt per Bahn oder Bus sehr beschwerlich gestaltet 😉


Groningen entdecken – Tag 1

Wir kamen bereits vor 9:00 Uhr am Hotel an und wurden trotz Frühstückshektik herzlich von Bobby begrüßt. Das Wetter war traumhaft und so mieteten wir uns im Hotel gleich Fahrräder und machten uns auf zu einer ersten Besichtigung von Groningens Altstadt. Diese ist ca. 3 km vom B&B entfernt und mit dem Rad schnell erreicht.

Wir waren so früh dran, dass selbst die reichlich vorhandenen Cafe´s noch nicht vollständig geöffnet waren. Daher gönnten wir uns bei Starbucks in der Unibibliothek einen ersten Kaffee. So konnten wir auch gleich das schöne Hauptgebäude der Universität bestaunen. Die Uni in Groningen ist eine der ältesten und die drittgrößte in den Niederlanden.


Vis- und Grote Markt

Von dort sind wir zum Vismarkt, dem Fischmarkt, auf dem gerade der Wochenmarkt stattfand mit vielen leckeren Schlemmereien, wie frischem und frittiertem Fisch, belgischen Pommes, Gemüse, Obst, Käse, Brot und vieles mehr.  Das Arenal des Marktes ist umgeben von schönen Gebäuden und am Ende von der A-kerk.

Sie ist neben der Martinikerk das wichtigste erhaltene Kirchengebäude der Stadt. Irgendwie waren wir so damit beschäftigt die Umgebung zu Bestauen, dass wir gar nicht so viel fotografierten. Von daher finde ich von der Uni und vom Vismarkt leider keine großartige bildliche Unterstützung.

Neben dem Vismarkt gibt es in Groningen einen weiteren Markt, den Grote Markt. Während auf dem Vismarkt der eigentliche Wochenmarkt stattfindet (immer Dienstag, Freitag und Samstag bis 17.00 Uhr) findet man auf dem Grote Markt, dem großen Markt, mehr Kleidung und Stoffe. Der Grote Markt liegt zwischen dem Martiniturm, dem neuen Forum und dem schönen Rathaus von Groningen. Anschließend ging es dann ziellos durch die vielen schönen Gassen der Altstadt.



Shopping

In den absolut tollen Einrichtungsgeschäften von Groningen, wie das Laif & Nuver, hat uns dann das Shoppingfieber gepackt. Auch im Kamille Dille, wo es alles für Küche und Bad gibt, hätte man sich dumm und dösig shoppen können. Es gibt hier in Groningen wirklich eine Vielzahl schöner Geschäfte und Conceptstores. Neben bekannten Marken haben sich viele junge Einzelunternehmen in Groningen etabliert. Luxus neben Vintage, einfach für jeden etwas dabei.

Nachdem unsere Fahrräder nach dem Einkauf bei Laif & Nuver so überladen waren mussten wir erst einmal zum Abladen ins Hotel zurück.


Nach kurzer Verschnaufpause im Hotel ging es aber erneut in Stadt. Zu schön und zahlreich waren die Gassen von Groningens Altstadt.

Irgendwann setzte dann abrupt die Müdigkeit ein, schließlich waren wir seit 5.00 Uhr auf den Beinen. Da wir keine Lust hatten irgendwo essen zu gehen haben wir uns in den zahlreich vorhandenen Feinkostläden mit Käse, Schinken, Brot und Wein eingedeckt und sind zurück zum Hotel, um den Tag dort lecker ausklingen zu lassen.

In dem Kühlschrank im Frühstücksraum kann jeder Gast gerne etwas deponieren, so das auch ein gekühltes Glas Wein möglich war.


Groningen entdecken – Tag 2

Nach dem wieder hervorragendem Frühstück machten wir uns auch heute erneut per Rad auf.

Reitdiephaven

Traumhafte Fahrradwege führten uns zum Reitdiephaven, dem Stadtjachthafen. Durch die Wiesen und coolen Neubausiedlungen erreichten wir den Hafen nach nicht einmal einer halben Stunde.

Farbenfrohe skandinavische Häuser rahmen den kleinen idyllischen Hafen ein – wirklich traumhaft schön anzusehen! Der Hafen liegt am nördlichen Teil der stehenden Mastroute von Delfzijl. Die Staande Mastroute ist eine Schifffahrtsroute für die Passage von Segelbooten mit stehendem Mast durch die Niederlande. Dementsprechend viele Segler waren hier zu sehen. Um den Hafen herum ist eine tolle Wohngegend mit guter Infrastruktur entstanden – so könnte mir Wohnen auch gefallen. Die Kinder der anliegenden Häuser fuhren mit dem Stand up Paddleboard zum Eis holen. Einfach lässig.


Anschließend radelten wir wieder Richtung Altstadt, wo wir erst einmal an den größeren Kanälen, die die Altstadt umrahmen, einmal um Groningen herum fuhren.


Groninger Museum

Dabei machten wir einen Abstecher zum Groninger Museum. Es befindet sich auf einer Insel im Kanal gegenüber dem Hauptbahnhof.

Das Gebäude an sich ist schon ein Kunstwerk, dessen Räume unverkennbar in einem Bezug zur Sammlung stehen. Das Bauwerk von Alessandro Mendini mit Teilentwürfen von Michele De Lucchi, Philippe Starck und Coop Himmelb(l)au ist eine inspirierende Hülle für einen ebenso kunstvollen Inhalt.

Visit Groningen


Ok so kann man es auch ausdrücken, unser erster Kommentar zum Gebäude war: Oh wie schrecklich hässlich. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten ….


Gracht A

Da es uns bei dem tollen Wetter auch gar nicht in das Museum zog ging es weiter an den schönen Grachten entlang bis wir zur Gracht A kamen. Die Grachten mit den vielen Hausbooten sind einfach ein tolles Bild. Dazu die alten Speicherhäuser entlang der Kanäle zu schön. Die Speicherhäuser sind noch ein Indiz für die einstige Betriebsamkeit. Hier an der A fand früher der Handel noch über Wasser statt und es herrschte Ebbe und Flut, da das älteste Hafenviertel Groningens lange Zeit eine direkte Verbindung zum Meer hatte.


Ebbe und Flut sind auch verantwortlich für die heutigen Bezeichnungen der Straßen links und rechts der Gracht. So wurde damals ein hoher Anleger gebaut, der Hoge der A zum Laden und Löschen bei Flut. Auf der anderen Seite des Kanals entstand ein niedriger Anleger für die Ebbe, der Lage der A. Damit konnte der Handel ohne Unterbrechung stattfinden. Der ist aber mittlerweile mehr oder weniger eingestellt und so siedelten sich stattdessen Bars und Cafes hier an wo man in erster Wasserlinie nett sitzen und genießen kann.


Martinitoren

Auch wenn man es hier den ganzen Tag hätte aushalten können, die Pflicht rief. Wir wollten uns ja zumindest ein kleines bisschen in Kultur üben und das Wahrzeichen der Stadt, den Martinitoren besteigen. Dieser 97 Meter hohe Turm prägt die Stadtsilhouette von Groningen schon seit mehr als fünfhundert Jahren und ist der vierthöchste Turm der Niederlande. Bei den Einheimischen heißt er übrigens d’Olle Grieze.

Der Martinitoren steht zentral am Grote Markt. Tickets für 3,-EUR pro Erwachsenem kauft man im schräg gegenüberliegenden Groningen Store im Forum. Nach Erwerb eines solchen kann man die 251 Stufen in Angriff nehmen. Belohnt wird das kleine Workout von tollen Blicken über ganz Groningen.


Gegen späten Nachmittag sind wir im News Cafe essen gegangen. Nicht unbedingt weiter zu empfehlen. Es ist sehr zentral zwischen Vismarkt und Grote Markt gelegen und man kann gut draußen sitzen und dabei das Geschehen um einen herum betrachten.

Das Essen war leider eher durchschnittlich. Das geht in den zahlreich vorhandenen Restaurants bestimmt besser. Aber der Hunger war riesig und zwei vorher aufgesuchte Lokale hatten gerade nur Getränkeausschank zwischen Lunch- und Dinnerzeit, so landeten wir dort.


Chillen am Het Pomphuus

Den frühen Abend haben wir dann an der A bei Het Pomphuus mit leckerem Bier und Aperol ausklingen lassen. Es waren zwar alle Tische draußen belegt, aber man wird auch bedient, wenn man sich einfach auf die Kaimauer setzt oder sich auf freie Stühle von den Tischen vorne an der Gracht platziert. Einfach chillig.


Groningen entdecken – Fazit

Das waren sie dann leider auch schon – unsere zwei zauberhaften Tage in Groningen. Wir können Groningen zu 100% empfehlen für alle die Lust haben eine chillige gemütliche Stadt in 2 Tagen zu erkunden, ein wenig zu shoppen und es sich bei leckerem Essen gutgehen zu lassen.

Das traumhafte Sommerwetter dazu und fertig war unser perfektes Wochenende in Groningen.

2 Kommentare

Hans-Rudolf Grabbe 28/12/2020 - 17:27

Hallo Nicola, schöner Post – wir hatten Groningen für dieses Jahr auch schon im Visier, aber dann kam Corona … Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

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Ute Herrmann 28/12/2020 - 20:56

Irgendwie hatte ich Groningen bisher nicht auf dem Schirm, aber jetzt ist es auf meiner Liste ?

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